Zwischenstopp der Weltumsegelung: Die Heinrichs auf Teneriffa
Reisebericht
- Olpe, 26.10.2019
- Von Christine Schmidt
Rüblinghausen/Teneriffa. Für Melanie scheint es immer noch ein Traum zu sein. Sieben Länder und mehr als 6.000 Kilometer in fünf Monaten haben sie zurückgelegt. Seit Mai ist sie mit ihrem Mann Jan auf Weltreise – mit ihrem Segelboot „Sailing Tore“ (LokalPlus berichtete). Fakt ist: Entspannter Urlaub sieht anders aus.
Denn am Boot ist ständig etwas zu tun. Kleinigkeiten reparieren, Besorgungen machen und den nächsten Trip planen. Da geht viel Zeit drauf. Selbst Einkäufe und Wäsche nehmen viel Zeit in Anspruch. „Dass so viel zu tun ist, habe ich anfangs deutlich unterschätzt“, erinnert sich die gebürtige Rüblinghauserin.
„Der Wind ist unberechenbar, das Boot ist jeden Tag anders und abends war ich anfangs immer fix und fertig“, erinnert sich die Seglerin. „Immer auf Wasser zu sein, alles wackelt und schwankt – das ist schon eine Herausforderung, die ich unterschätzt hatte.“ Irgendwann war den Reiselustigen dann bewusst, dass sie auch mal entspannte Tage einlegen müssen.
Im Gegenteil: Die Heinrichs sind überglücklich, was sie bislang geschafft und erlebt haben. „Was mich immer wieder fasziniert, sind die verschiedenen Länder“, sagt Melanie Heinrich. „Wir haben schon viel von Europa gesehen, aber ich bin immer wieder begeistert, wie schön es vor der eigenen Tür ist.“
„Es ist wie eine große Community“, erzählt Melanie. „Man bekommt Tipps von anderen und teilt die gemeinsamen Sorgen.“ Sie lacht und erzählt dann, dass sie auf ihrem Segelboot mehr Besuch hätten als noch in ihrer Wohnung. Es sei einfach immer etwas los. Ihr Mann fängt auch gerne mal frischen Fisch, um den bei Grillabenden zu servieren.
Krankheiten sind der Punkt, vor dem die gebürtige Rüblinghauserin am meisten Angst hat, vor allem bei fast dreiwöchiger Überfahrt in die Karibik, die in den nächsten Tagen beginnt. Deswegen muss alles gut geplant sein. In Deutschland fiel es ihr teilweise schwer, für eine Woche Lebensmittel zu planen, jetzt muss sie für knapp fünf Wochen vorsorgen.
Denn sie vermisst ihre Familie. „Mein Vater hatte in der Zeit Geburtstag. Sonst war ich jedes Jahr da. Jetzt ging es nicht, da musste ich schon eine Träne hier auf dem Boot vergießen“, erzählt Melanie etwas wehmütig.
Wer mehr von der Weltreise sehen möchte, kann dem Seglerpaar hier folgen: %%Link[293967](link; text)%%%%Link[294109](link; text)%%