Zwei Jahre „Beratungshaus Inklusion“ in Olpe

Alles unter einem Dach


Das Team des Beratungshauses Inklusion. von privat
Das Team des Beratungshauses Inklusion. © privat

Olpe. Im Oktober 2015 hat das „Beratungshaus Inklusion“ auf dem Gelände des LWL-Förderschulzentrums in Olpe am Kimicker Berg seine Arbeit aufgenommen. Grundlage für die Arbeit ist eine zwischen der Bezirksregierung Arnsberg, dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) und dem Kreis Olpe geschlossene Vereinbarung.


Seit zwei Jahren wenden sich Eltern, Lehrer und Erzieher von Kindern und Jugendlichen mit besonderen Unterstützungsbedarfen mit ihren Fragen an das Beratungshaus. 180 Ratsuchenden konnte inzwischen geholfen werden.

„Mein Sohn hat eine starke Sehbeeinträchtigung, welche Tastatur kann er in der weiterführenden Schule benutzen?“, erkundigt sich der Vater eines Kindes oder die Mutter einer Tochter im Rollstuhl möchte wissen, wie ihr Kind in der Schule schwimmen lernen kann und wer die Sportlehrerin dazu beraten kann. Aber nicht nur Eltern sondern auch die Lehrkräfte selbst informieren sich im Beratungshaus: „Ein Erstklässler hat Schwierigkeiten mit dem Sprechen, Schreiben und Lesen. Können Sie vorbei kommen und den Schüler einmal im Unterricht beobachten?“, so die Lehrerin einer Grundschule.
Beratung in vielen Bereichen
Das Haus bietet Beratung in den Bereichen Sehen, Hören und Kommunikation, Sprache, körperliche und motorische Entwicklung, geistige Entwicklung, Lernen, emotionale und soziale Entwicklung sowie in den Bereichen Autismus und Unterstützte Kommunikation, Assistive Technologien, Therapie und Pflege. Die Anfragen werden von Fachkräften unterschiedlicher Professionen beantwortet.

Die Bündelung verschiedener Fachkompetenzen, die Zusammenarbeit und die Kooperation mit unterschiedlichen Partnern, wie Frühförderstellen, Kliniken und Ärzten, Hilfsmittelfirmen etc. ermöglicht eine differenzierte und qualifizierte Beratung unter einem Dach und einer Adresse.
Multiprofessionelles Beratungsteam
Das gemeinsame Beratungshaus ist dabei mehr  als eine reine Addition der verschiedenen Fachrichtungen. Den häufig unterschiedlichen Fragestellungen rund um die Förderung von Kindern mit komplexen Unterstützungsbedarfen steht ein multiprofessionelles Beratungsteam gegenüber, das gemeinsam mit den Anfragenden behinderungsübergreifend an Lösungen arbeitet   und damit Ratsuchenden das Anlaufen verschiedener Beratungsstellen erspart. Die Mitglieder des Beratungsteams verstehen sich als Berater und  als „Lotsen“ für Ratsuchende zu Fragestellungen aus dem Bereich der inklusiven Bildung.

Ratsuchende können sich unter der Telefonnummer 0 27 61/92 02 40 oder der E-Mailadresse beratungshaus-olpe@lwl.org an die Mitarbeiterinnen des Beratungshauses wenden. Weitere Informationen gibt es online.
Hintergrund:
Das Beratungshaus Inklusion in Olpe ist eins von mittlerweile vier in Westfalen Lippe, die der LWL seit 2012 gemeinsam mit den Bezirksregierungen Arnsberg, Münster und Detmold in enger Kooperation mit den Kreisen Olpe und Paderborn sowie den Städten Münster und Gelsenkirchen eingerichtet hat.

Nach den bisherigen Erfahrungen geht der LWL davon aus, dass perspektivisch zwei Beratungshäuser pro Regierungsbezirk für eine flächendeckende unterstützende Beratung erforderlich sind, um eine qualitätsvolle inklusive Beschulung insbesondere für Schüler mit Unterstützungsbedarf in den Bereichen körperliche und motorische Entwicklung, Hören und Kommunikation, Sehen und Sprache in der Sek I, also in den Förderschwerpunkten, für die der LWL als Schulträger verantwortlich ist, zu unterstützen.
Artikel teilen: