Wie ein kleiner Handschmeichler bei der Trauerarbeit helfen soll

Pastoraler Raum Olpe-Drolshagen


Die neuen Handschmeichler, die in der Trauerarbeit eingesetzt werden, zeigen auf der Vorderseite einen Löwenzahn. von privat
Die neuen Handschmeichler, die in der Trauerarbeit eingesetzt werden, zeigen auf der Vorderseite einen Löwenzahn. © privat

Olpe. In den Gemeinden des Pastoralen Raumes Olpe-Drolshagen soll die Trauerarbeit in den nächsten Monaten ausgebaut und langfristig im Fokus gehalten werden. Dabei soll ein kleiner Gegenstand helfen. „Als Beitrag für eine vertiefte Trauerpastoral habe ich einen Handschmeichler entwickelt, der helfen soll, Trauer mehr in das Leben zu integrieren“, erzählt Marie-Christine Zeppenfeld, die als Gemeindereferentin und Trauerbegleiterin im Pastoralen Raum arbeitet.


Dieser Handschmeichler, umgesetzt von der heimischen Goldschmiedin Ursula von Sobbe-Bitzer, zeigt die Symbole des Löwenzahns und der Pusteblume. „Die Vorderseite mit dem Abbild der Löwenzahnblüte und auf der Rückseite die Verwandlung zur Pusteblume. Das ist für mich ein schönes Bild. Ein Bild, das berührt“, findet Zeppenfeld.

Die neuen Handschmeichler, die in der Trauerarbeit eingesetzt werden, zeigen auf der Rückseite eine Pusteblume. von privat
Die neuen Handschmeichler, die in der Trauerarbeit eingesetzt werden, zeigen auf der Rückseite eine Pusteblume. © privat

Sie hat den Handschmeichler entwickelt – und das war kein Schnellschuss, sondern ein langer Weg: „Ich habe ein gutes Jahr gebraucht von der ersten Idee eines Projekts für meine Abschlussarbeit zur Trauerbegleiterin für Erwachsene und dem fertigen Handschmeichler. Das hat sich von Herbst 2022 bis jetzt erstreckt“, berichtet Marie-Christine Zeppenfeld.

Der Handschmeichler wird ab Anfang nächsten Jahres zu jedem Kondolenzgespräch im Pastoralen Raum mitgenommen und den Angehörigen als Geschenk übergebe - als kleine, unaufdringliche, wertschätzende und sinnlich erfahrbare Geste, die die Menschen erreicht und ihnen guttut.

Thema enttabuisieren

Mit dem Handschmeichler wird den Trauernden auch eine Abbildung mit dem Foto einer Pusteblume übergeben. Auf der Kartenrückseite sind Ansprechpartner genannt, die bei der Trauerarbeit Hilfe leisten können. Zeppenfeld: „Die Hinterbliebenen sollen wissen, dass sie sich jederzeit, gerade auch nach den Tagen der Beerdigung, bei uns melden können.“

Im Projekt „Ein Handschmeichler für Trauernde“ sieht die Trauerbegleiterin eine große Chance im Umgang mit Trauernden, ihren Sorgen, Anliegen und Nöten: „Es ist ein Beitrag, den Umgang mit diesem Lebensthema mehr und mehr auch gesellschaftlich zu enttabuisieren und in das Leben der Menschen zu integrieren.“

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