Werthmann Werkstätten führen Theaterstück auf
"Wolkensprünge" ist selbst geschrieben
- Olpe, 22.04.2019
Olpe. „Wolkensprünge“ lautet der Titel des neuen Theaterstücks der Theater-Projektgruppe der Werthmann-Werkstatt, Abteilung Olpe. Das Besondere: die Mitglieder haben das Drehbuch selbst geschrieben.
Es ist bereits das 4. Theaterprojekt, das die Caritas-Werkstatt als freiwilliges Projekt im Kursprogramm anbietet. Die Organisation hat Petra Müller vom Begleitenden Dienst, die Leitung obliegt Theaterpädagogin Ulrike Wesely. Sieben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit psychischen Erkrankungen und zwei Ehrenamtler im Alter von Anfang 30 bis Anfang 60 machen mit.
„Man traut sich Dinge zu, zu denen man sich im wahren Leben nicht traut, zum Beispiel laut zu schreien, zu fluchen und einfach Dinge rauszulassen. Die Dialoge in dem neuen Stück sind zum Teil durch die verdrehten Rollen, in die man schlüpft, recht komisch. Einmal ist man herrisch, ein anderes Mal unterwürfig. Es ist auch schön, als Team etwas auf die Beine zu stellen. Der eine kann sich auf den anderen verlassen. Da wird viel Vertrauen aufgebaut.“
Die Mitarbeiterin vom Begleitenden Dienst hat selbst erfahren, dass das Selbstbewusstsein wächst, wenn man vor Publikum steht und frei redet. Wie positiv sich das auf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auswirkt, hat sie nach jeder Aufführung erlebt. „Eine Laienschauspielerin hat mir gesagt, dass sie zum ersten Mal überhaupt etwas gefühlt hat. Und dafür lohnt es sich, monatelang zu proben.“ „Ja“, ergänzte Inge Christmann. „Über den stehenden Applaus nach der letzten Aufführung komme ich heute noch nicht drüber weg. Der wirkt immer noch.“
Die Zuschauer dürfen also gespannt sein, was die Akteure am 6. September um 18 Uhr im Speisesaal der Werthmann-Werkstatt Olpe auf die Bühne bringen. Eines sei jetzt schon verraten: Es wird kein zusammenhängendes Stück, sondern eine sinnvolle Aneinanderreihung von Sketchen, Gedichten, Vorträgen und Theaterspiel. Eine Sequenz greift in die andere, wobei der Titel „Wolkensprünge“ sich wie ein roter Faden durch das Geschehen auf der Bühne zieht. Die Theatergruppe freut sich auf viele Besucher. Eine zweite Aufführung ist im Herbst auf dem Schrabbenhof in Silberg geplant.