Weihnachten im Olper Tierheim: Iris Droste erzählt

Fleischwurst unterm Baum


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Iris Droste liebt die Arbeit im Tierheim - und jeden einzelnen Vierbeiner. von Sigrid Mynar
Iris Droste liebt die Arbeit im Tierheim - und jeden einzelnen Vierbeiner. © Sigrid Mynar

Olpe. „Wenn ich einen Wunsch frei hätte, dann wäre es, dass wir in einer Gesellschaft leben, die Tierheime überflüssig macht“, sagt Iris Droste vom Olper Tierheim und weiß doch, dass dieser Wunsch sich nicht erfüllen wird. Sie ist seit 1998 Leiterin der Einrichtung und kennt die Abgründe, in die viele Tiere schauen mussten, bevor sie dort Fürsorge und Zuneigung fanden. Gottlob kennt sie auch zahlreiche Tierfreunde, die den Heimtieren danach ein artgerechtes Zuhause gaben.


Die gelernte Tierpflegerin und ihr Team kennen ihre Schützlinge genau und wissen einzuordnen, welches schüchtern, verängstigt und argwöhnisch ist oder welches verschmust auf die täglichen Streicheleinheiten wartet. Wenn sie von ihren Vierbeinern spricht, spürt man genau, wie sehr sie ihr am Herzen liegen.
 von Sigrid Mynar
© Sigrid Mynar
Zurzeit findet auch ein stacheliger kleiner Geselle im Tierheim Unterschlupf, um sich von einem Mähunfall zu erholen. Iris Droste freut sich, dass der kleine Igel von seinen schweren Verletzungen gesundet. „Wir waren da überhaupt nicht sicher, er musste großflächig genäht werden“.

Alle, die mit der Anschaffung eines Haustieres liebäugeln, legt sie ans Herz, dass Tiere keine Ware sind, die man bei Ebay oder dubiosen Händlern kaufen darf. Gerade ‚Modehunde‘ werden häufig angeboten. „Aber das, was man bei den Anschaffungskosten spart, das bringen viele danach zu Tierärzten“, warnt sie.
Keine Vermittlung über Weihnachten
Zeit, Geld und viel Verantwortung müssen Tierfreunde aufbringen, wenn sie sich entscheiden, ein Haustier aufzunehmen. Als Überraschung an Weihnachten sind sie völlig ungeeignet. Das Tierheim Olpe, wie viele andere Tierheime in Deutschland, setzt deshalb seine Vermittlung in der Weihnachtszeit aus.

Abgesehen davon, dass die Entscheidung für ein Heimtier nicht unüberlegt getroffen werden darf, ist die Zeit um Weihnachten und den Jahreswechsel eine turbulente Zeit, die es einem Tier erschwert, sich in einem neuen Zuhause einzuleben. Trubel im Haus und vor allem das Böllern am Jahresende bedeuten Stress, was beiden – Besitzern und Tieren – die Eingewöhnung erschwert.
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Weihnachten im Olper Tierheim: Iris Droste erzählt
Wem Tierwohl am Herzen liegt, der ist beim Tierschutzverein Kreis Olpe willkommen. Iris Droste: „Wir haben eine recht dünne Personaldecke und freuen uns, wenn jemand zu einem Hund eine Beziehung aufbaut und mit ihm Gassi geht. Aber auch Leute, die unseren Katzen regelmäßig Streicheleinheiten geben wollen, sind bei uns richtig. Zehn Minuten reichen, um ein Kätzchen für einen ganzen Tag entspannt und glücklich zu machen.“

Es gibt viele Möglichkeiten, die Arbeit im Tierheim zu unterstützen. Spenden sind besonders wichtig, denn wenn vernachlässigte oder verwilderte  Vierbeiner gebracht werden, ist tiermedizinische Hilfe oft das Erste, was sie brauchen. Das ist kostspielig.

Das Spendenkonto des Tierschutzvereins hat die IBAN DE96 4625 0049 0000 0045 64 
Geschenk von der Vorsitzenden
Auch wenn die Arbeit der Tierpfleger an Weihnachten - wie an jedem Tag - getan werden muss, ein wenig geweihnachtet hat es dennoch: Elke Stellbrink, Vorsitzende des Tierschutzvereins, hat den Katzen und Hunden zum Fest eine Fleischwurst spendiert - wie jedes Jahr.
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