Weihnachten bei Schwester Katharina: Gottesdienste und kleine Geschenke

Anbeten und anpacken


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Schwester Katharina Hertleib. von Nicole Voss
Schwester Katharina Hertleib. © Nicole Voss

Olpe. Feierliche Gottesdienste, schöne Vespern und noch mehr beten als sonst, sind für Schwester Katharina Hartleib drei wichtige Dinge, die Weihnachten für sie ausmachen. Und ein kleines Geschenk gibt es bei der Bescherung im Mutterhaus der Franziskanerinnen auch.


Früher kamen einige Menschen auch über Weihnachten ins Kloster, um die besondere Stille und das Weihnachtsfest einmal anders zu erleben. Ältere und einsame Menschen wurden an Heilig Abend zum Essen ins Kloster eingeladen. Heute sind es weniger geworden. Aber, es gibt immer noch Menschen, die sich einen Tapetenwechsel wünschen und ganz raus von zu Hause möchten.

Schwester Katharina Hartleib ist die Ansprechpartnerin. Der erste Kontakt kommt vielfach per Mail zustande. Manche hören die Ordensschwester auch im Dom Radio, wo sie seit 2018 montags zu hören ist.

Das Kreuz von San Damiano hat einen Ehrenplatz. von Nicole Voss
Das Kreuz von San Damiano hat einen Ehrenplatz. © Nicole Voss

Schon beim ersten Telefongespräch ist es Schwester Katharina ein Anliegen herauszufinden, was der Mensch, der Kontakt aufgenommen hat, braucht.

Meistens wird dann zunächst ein Wochenendaufenthalt im Konvent „San Damiano“ vereinbart. „Wir sind ein Haus zum Miterleben, für Menschen die das Klosterleben live und in Farbe erleben möchten. Wir sitzen nicht Tag und Nacht in der Kapelle, aber wir wissen, Gott ist groß“, erklärt Schwester Katharina.

Inwieweit die Besucher am Leben der Schwestern teilnehmen, kann jeder selbst entscheiden. Manche möchten nur die Gottesdienste mitfeiern, andere nehmen mehr Einblicke in den Tagesablauf der Schwestern.

Die Tür des Konvents „San Damiano“ steht Besuchern immer offen. von Nicole Voss
Die Tür des Konvents „San Damiano“ steht Besuchern immer offen. © Nicole Voss

Neben dem Vorsatz vom Alltag abzuschalten, ist das Ziel des meisten hier „sich selbst zu finden“. „Da kommen manchmal Probleme hoch, die lange nicht gelöst wurden“, weiß Schwester Katharina aus ihrer Erfahrung und erklärt, dass es den Gästen oftmals reiche, dass ihnen zugehört wird.

Ratschläge möchte die Schwester lieber nicht geben, nur einen Tipp: Man solle sich zehn Minuten am Tag Zeit nehmen, drei Dinge zu finden, die toll waren und auch drei Dinge, für die man dankbar ist. An den Feiertagen ist da möglicherweise auch mehr Zeit für vorhanden.

Schwester Katharina

Schwester Katharina trat 1981 in den Orden der Franziskanerinnen ein und wurde ein Jahr später eingekleidet. Das Leben und Wirken der Schwestern hat ihr schon zu Jugendzeiten imponiert. Ein Kloster, etwa 30 Kilometer von ihrem Wohnort entfernt, war an einem Sonntag im Monat geöffnet und auch viele Jugendliche gingen hin.

Begeistert von den Eindrücken, war sich Schwester Katharina - nach dem sie ein Jahr lang ihre Wochenenden in einem Kloster verbrachte - sicher, dass das Leben etwas für sie sein könne.

Das Wirken der Franziskanerinnen ist ganz nach ihren Vorstellungen: Unter den Menschen und im Engagement für die Menschen geschieht die Verehrung Gottes und das Motto des 150-jährigen Bestehens der Franziskanerinnen hat Bestand: anbeten und anpacken.

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