Wahlkampfauftakt bei der Jungen Union: Laschet und Merz zu Gast in Olpe

Spitzenpolitiker besuchen Kreisstadt


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Friedrich Merz, Armin Laschet und Florian Müller (v.l.n.r.) machten bei Wahlkampfauftakt der Jungen Union NRW in der Olper Schützenhalle ihre politische Marschrichtung für die Bundestagswahl deutlich. von Sigrid Mynar
Friedrich Merz, Armin Laschet und Florian Müller (v.l.n.r.) machten bei Wahlkampfauftakt der Jungen Union NRW in der Olper Schützenhalle ihre politische Marschrichtung für die Bundestagswahl deutlich. © Sigrid Mynar

Olpe/Kreis Olpe. Der Wahlkampfauftakt der Jungen Union (JU) NRW, der am Samstagnachmittag, 14. August, auf dem Olper Schützenplatz startete (LokalPlus berichtete), erhielt am Abend Unterstützung von CDU-Politprominenz aus Berlin und NRW. Auf der Rednerliste standen der Kanzlerkandidat und NRW-Ministerpräsident Armin Laschet, Florian Müller (Bundestagskandidat für Olpe und den südlichen märkischen Kreis), Serap Güler (Staatssekretärin für Integration), Paul Ziemiak (CDU-Generalsekretär) und Friedrich Merz (Vizepräsident des Wirtschaftsrats der CDU).


Mit Spannung wurden vor allem die Reden von Armin Laschet und Friedrich Merz, aber auch die des heimischen Bundestagskandidaten Florian Müller erwartet. Die Rolle des Hausherrn übernahm Landtagsabgeordneter Jochen Ritter, der bei schönstem Sommerwetter, und unterstützt vom Musikverein Frenkhausen, rund 600 Gäste auf dem „Ümmerich“ begrüßte.

Der Musikzug Frenkhausen begleitete den Wahlkampfauftakt musikalisch. von Sigrid Mynar
Der Musikzug Frenkhausen begleitete den Wahlkampfauftakt musikalisch. © Sigrid Mynar
Kritik an „Negative Campaigning“

Generalsekretär Paul Ziemiak fand deutliche Worte für das „Negative Campaigning“, das derzeit den Wahlkampf präge, obwohl doch so viele politisch relevante Themen im Raum stünden. „Das ist der oberflächlichste Wahlkampf aller Zeiten“. Auch kritisierte er deutlich die „Steuerorgien“, die von Rot-Grün propagiert würden.

Mit markigen Worten beschrieb er die kommende Richtungswahl, die je nach Ausgang, Aufschwung oder Wirtschaftskrise zur Folge habe. „Wer Rot-Grün wähle, sollte am besten seinen Autoschlüssel gleich mit in die Wahlurne werfen“, forderte er kämpferisch auf. Lobend erwähnte er die sicherheitspolitische „Anpack-Mentalität“ der NRW-Landesregierung, mit der gegen Bandenkriminalität vorgegangen würde.

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Kämpferisch zeigte sich auch Armin Laschet. Er forderte zukünftig schnellere Bau- und Planungsmaßnahmen, kürzere Verwaltungsprozesse, verteidigte die „Schwarze Null“, und sprach davon, wie schwierig mancher Abwägungsprozess in der Pandemie gewesen sei.

Ähnlich sei es beim Kohleausstieg. „Können Sie sich vorstellen, wie schwierig es ist, vor 1.000 Bergleuten zu stehen und ihnen zu erklären, dass sie ihre Arbeitsplätze verlieren?“ fragte er. „Wir brauchen eine sozialverträgliche Energiewende“.“ „Steuererhöhungen? Wer das tut, vergeht sich am Wohlstand Deutschlands“ so Laschet. Mit Blick auf Rot-Grün warnte er: „Man darf denen nicht das Land überlassen“.

Landtagsabgeordneter Jochen Ritter (links) und Bundestagskandidat Florian Müller (Mitte) hießen den Kanzlerkandidaten und NRW-Ministerpräsidenten Armin Laschet in der Kreisstadt willkommen. von Sigrid Mynar
Landtagsabgeordneter Jochen Ritter (links) und Bundestagskandidat Florian Müller (Mitte) hießen den Kanzlerkandidaten und NRW-Ministerpräsidenten Armin Laschet in der Kreisstadt willkommen. © Sigrid Mynar

Der NRW-Ministerpräsident wünschte sich zudem, dass die AfD aus den Parlamenten verschwindet. Die etwa halbstündige Rede von Armin Laschet, endete mit minutenlangen „Standing Ovations“. Zwischendurch wurde er immer wieder von Beifall und „Armin, Armin“-Rufen unterbrochen.

Gänsehautmoment für Florian Müller

Zu den Klängen von „Das ist die Berliner Luft“ betrat Bundestagskandidat Florian Müller die Bühne. Es sei für ihn ein Gänsehautmoment, hier auf dem „Ümmerich“, wo er schon viele tolle Schützenfeste gefeiert habe, sprechen zu dürfen. Seine Rede wurde ein engagiertes Plädoyer für die heimische Region.

Derselbe Nachname, dieselbe Partei: auf der Veranstaltung unterhielt sich Bundestagskandidat Florian Müller mit Olpes Altbürgermeister Horst Müller. von Sigrid Mynar
Derselbe Nachname, dieselbe Partei: auf der Veranstaltung unterhielt sich Bundestagskandidat Florian Müller mit Olpes Altbürgermeister Horst Müller. © Sigrid Mynar

Er möchte das stärken, was sie erfolgreich gemacht habe, sagte er: Innovative, erfolgreiche Unternehmen, die ausbilden und Arbeitsplätze schaffen. Dafür, dass junge Familien sich bezahlbares Bauen leisten können, würde er auch kämpfen. Der Auftritt von Florian Müller war ein Heimspiel für den jungen Politiker, der begeisterten Beifall erntete.

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Die Staatssekretärin für Integration, Serap Güler, bemängelte die Kommunikation in Deutschland. Diese sei oft von Kritik und „Meckern“ dominiert sei, wo es doch viele gute Gründe gäbe, stolz auf dieses Land zu sein. „Ich verstehe nicht, wenn jemand mit den Begriffen wie Patriotismus und Vaterland nichts anfangen kann“. Ich bin gegen Ausgrenzung, aber wir können verdammt stolz auf unser Land sein, sagte Güler.

Klare Worte von Friedrich Merz

Friedrich Merz, zu dessen Auftritt die Musikkapelle den Präsentiermarsch spielte, ging in seiner Rede vor allem auf die 42 letzten Tage vor der Bundestagswahl ein und schwor die Anwesenden ein: „Wahlkampf heißt kämpfen!“ Diese Wahl gebe politische Impulse in die eine oder in die andere Richtung, weshalb sie auch international große Beachtung fände. Merz mahnte: „Diese Wahl ist noch nicht gelaufen.“

In 50 von 70 Jahren seit der Gründung der Bundesrepublik habe die Union die Regierung gestellt. Das Fundament sei stabil, auch wenn einige Etagen Renovierungsbedarf hätten. Auch Merz sprach die Klimapolitik an: Deutschland habe die Co2-Emmission um 40 Prozent gesenkt und dennoch seine Wirtschaftsleistung verdoppelt. Merz fügte hinzu: „Klimaschutz wird nicht erst seit Fridays for Future gemacht.“

Friedrich Merz machte klar, dass die Wahl noch nicht gelaufen ist und man im Wahlkampf auch kämpfen muss. von Sigrid Mynar
Friedrich Merz machte klar, dass die Wahl noch nicht gelaufen ist und man im Wahlkampf auch kämpfen muss. © Sigrid Mynar

Auch zu anderen strittigen Themen, wie Zuwanderung, Wirtschaft und Sozialstaat thematisierte Friedrich Merz: „Wir müssen stinknormale, bürgerliche Politik machen“, so sein Credo. Seine Motivation sei, dass seine Kinder und Enkel später sagen könnten, dass die jetzigen Generationen die richtigen Entscheidungen getroffen haben. Seine Haltung wurde mit Bravorufen und begeistertem Klatschen honoriert.

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