Währungsreform vor 70 Jahren: Reichsmark als Kleingeld weiter im Umlauf
Schulen wurden zu Umtauschstellen
- Olpe, 20.06.2018
- Von Rüdiger Kahlke

Olpe. 20. Juni 1948. Mit dem „Tag X“ kam vor 70 Jahren das neue Geld. Die D-Mark löste die Reichsmark ab. Aber: Bezahlt werden musste teilweise noch mit altem Geld. Münzen und Scheine „bis zum Werte von 1 Reichsmark gelten zu einem Zehntel ihre Nennwertes vorübergehend als gesetzliches Zahlungsmittel“, kündigte die Westfälische Rundschau in Olpe auf ihrer Titelseite am Tag vor der Währungsreform an. Kleinbeträge mussten vorerst weiter mit altem Geld beglichen werden. Die Reichsmark war dabei nur zehn Pfennig wert.

Für die Mitarbeiter der Sparkassen in Olpe und Umgebung hieß das auch, am 20. Juni 1948 früh aufzustehen. „Die Sparkassenmitarbeiter erhielten Anweisung, die Umtauschstellen von 8 Uhr bis 18 Uhr einzunehmen“, erinnert sich Ulrich Viedenz. Der langjährige Leiter der Sparkassen-Niederlassung Wenden hatte die Währungsreform als Junganstellter der Olper Sparkasse miterlebt. Weiter schreibt er in einem Rückblick für die Mitarbeiterzeitung der Sparkasse 2005: „Bereits am Vortag wurden Einzahlungsbelege für Reichsmark und Auszahlungsquittungen zur Deutschen Mark bereitgestellt. Dazu gab es noch Zahlungslisten.“ Deutsche Gründlichkeit halt.


Plötzlich gab es wieder „Weckapparate, Gläser, Trinkbecher, Seifen- und Butterdosen“. Weiter berichtet die Zeitung, man höre auch Unwillen darüber, „daß dieser plötzliche Umschwung erkennen ließ, daß diese Waren auch vorher schon dagewesen sein müssen.“


(Quellen: Stadtarchiv Olpe; Archiv Sparkasse Olpe-Drolshagen-Wenden)

