Von vermisstem Mönch im Biggesee fehlt immer noch jede Spur

Suche vor Sondern ohne Ergebnis


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Mit Booten suchten die Rettungskräfte am Mittwoch nach dem Vermissten. von Feuerwehr Olpe
Mit Booten suchten die Rettungskräfte am Mittwoch nach dem Vermissten. © Feuerwehr Olpe

Sondern. Die Suche nach dem seit Mittwochnachmittag, 24. Juli, im Biggesee vermissten buddhistischen Mönch ist bisher erfolglos geblieben. Bis Donnerstagnachmittag (Stand 16.15 Uhr) fehlte jede Spur von dem 60-jährigen Vietnamesen.


Er war mit zwei weiteren Mitgliedern seiner Urlaubergruppe mit einem Tretboot vor Sondern unterwegs gewesen. Die drei Männer hatten das Boot verlassen, um zu schwimmen. Dabei war der 60-Jährige untergetaucht und ist seitdem verschwunden. Seine beiden Begleiter konnten unverletzt gerettet werden.

Am Donnerstag setzte die Polizei mehrere Leichenspürhunde ein, die die Uferbereiche absuchten. Es schlug aber kein Hund an. Die Taucher der DLRG kapitulierten vor den schlechten Sichtverhältnissen im Wasser.

„Die Sichtweite beträgt nur wenige Zentimeter. Da hat das keinen Sinn“, sagte Polizeipressesprecher Michael Klein gegenüber LokalPlus. Erst wenn konkrete Anhaltspunkte eine gezielte Suche ermöglichten, mache der Einsatz von Tauchern Sinn. Am Freitag soll eventuell noch einmal ein Polizeihubschrauber eingesetzt werden, um die Wasseroberfläche abzusuchen.
 von Feuerwehr Olpe
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Es deutet wohl alles darauf hin, dass der vietnamesische Mönch ertrunken und seine Leiche auf den Grund der Talsperre gesunken ist.

Der Biggesee ist an der tiefsten Stelle etwa 52 Meter tief. An der Unglücksstelle nahe der Halbinsel gegenüber Sondern beträgt die Wassertiefe mindestens 25 Meter. Fakt ist, dass die Wassertiefe entscheidend dafür ist, ob ein Leichnam gefunden wird.
Im tiefen Wasser bleibt Leiche auf dem Grund
Je tiefer ein Körper sinkt, desto höher ist der Wasserdruck, der das Auftauchen verhindert. Zudem ist die Wassertemperatur in größeren Tiefen so niedrig, dass der Fäulnisprozess ausbleibt. Dagegen schwimmen Wasserleichen aus 15 bis 20 Meter Tiefe wieder auf. Das liegt an den Fäulnisgasen, die bei der Verwesung entstehen. Sind diese entwichen, sinkt der Leichnam wieder unter Wasser und taucht nie wieder auf.

Bekleidete Ertrunkene sind nach Angaben von Experten außerdem viel schwieriger zu finden als solche, die nur Badekleidung tragen. Denn Kleider saugen sich mit Wasser voll und halten die Leiche auf dem Grund von Gewässern. Der vermisste Mönch trug möglicherweise eine lange Mönchskutte. Solche Gewänder hatten zumindest seine beiden geretteten Begleiter an.
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