„Verbal abrüsten und das Gespräch suchen statt offene Briefe zu schreiben“

Bürgermeister zum Stadtarchiv Olpe


  • Olpe, 16.02.2023
  • Politik
  • Von Wolfgang Schneider
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Das Stadtarchiv Olpe ist im Alten Lyzeum beheimatet. von privat
Das Stadtarchiv Olpe ist im Alten Lyzeum beheimatet. © privat

Olpe. Die Absicht der Stadt Olpe, die Stelle des hauptamtlichen Stadtarchivars nach dem Ausscheiden von Amtsinhaber Josef Wermert Mitte 2024 nicht eins zu eins nachzubesetzen, hat für Gesprächsstoff in der Kreisstadt gesorgt. 95 Archivare, Wissenschaftler und Kulturschaffende hatten sich in einem offenen Brief an Bürgermeister und Ratsmitglieder dafür eingesetzt, die Archivstelle vollumfänglich beizubehalten (LokalPlus berichtete) und den kw-Vermerk (künftig wegfallend) im Stellenplan zu streichen.


In der Ratssitzung am Mittwochabend, 15. Februar, bezog Bürgermeister Peter Weber Stellung. Er habe den Eindruck, von interessierter Seite werde versucht, die Stadtverwaltung in Misskredit zu bringen, sagte Weber. Der Bürgermeister betonte, bei den Haushaltsplanberatungen habe man mit den Fraktionen vereinbart, im Laufe dieses Jahres über das Thema Stadtarchivar zu reden und abzuklären, in welchem Umfang die Stelle nachbesetzt werde.

Verpflichtungen nachgekommen

Weber: „Das Ergebnis dieser Gespräche wird in den Stellenplan 2024 einfließen. Die Stadt Olpe ist bisher allen Verpflichtungen nach dem Archivgesetz nachgekommen und wird das auch in Zukunft tun.“ Weber wies ausdrücklich daraufhin, dass neben Archivar Wermert noch eine weitere Mitarbeiterin im Stadtarchiv arbeite, die in der bisherigen Diskussion gar nicht erwähnt worden sei. Die zeige fehlende Wertschätzung, was er sehr bedaure.

Gemeinsam mit der Politik müsse man überdenken, welche freiwilligen Leistungen das Stadtarchiv künftig erbringen solle. Zu berücksichtigen sei auch, dass einige Aufgaben, die in den vergangenen Jahren viel Zeit gekostet hätten, künftig wegfielen. So sei die Erstellung der mehrbändigen Buchreihe „Olpe – Geschichte von Stadt und Land“ mit der Herausgabe des letzten Teilbandes in diesem Jahr abgeschlossen.

Mehr Ruhe und Gelassenheit

Auch die Betreuung der Museumssammlung durch das Stadtarchiv falle künftig weg, da der neue Museumsleiter diese Aufgabe übernehme. Zudem sei zu überlegen und zu entscheiden, wie es beim Jahrbuch des Heimatvereins, dessen Redaktion das Stadtarchiv seit langem übernimmt, ab 2024 weitergehe.

Der Bürgermeister sagte am Ende seiner ausführlichen Stellungnahme: „Ich wünsche mir mehr Ruhe und Gelassenheit bei diesem Thema und rate allen, verbal ein bisschen abzurüsten und das Gespräch zu suchen statt offene Briefe zu schreiben.“

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