„Vage Hoffnung, dass Brandstifter zur Vernunft kommen“

Leserbrief zu brennendem Radlader auf Windpark-Gelände


 von Symbol Prillwitz
© Symbol Prillwitz

Olpe. Auf dem Gelände des Windparks, der oberhalb von Rahrbach im Waldgebiet „In der Trift entstehen soll, ist am Freitag, 16. März, ein Radlader angezündet worden. Die Polizei ermittelt wegen Brandstiftung (LokalPlus berichtete). Zu dieser Thematik hat uns folgender Leserbrief erreicht:


„Die hehren Ziele der Studentenbewegung der späten 1960er-Jahre wurden am 02.04.1968 durch die Brandanschläge auf Frankfurter Kaufhäuser, verübt von Andreas Baader, Gudrun Ensslin, Thorwald Proll und Horst Söhnlein ins gesellschaftliche Aus gestellt. An diesem Tag manifestierte sich Gewalt, wenn auch anfangs nur gegen Sachen, als Mittel des politischen Widerstandes. Die RAF oder Bader-Meinhof- Gruppe war geboren.

Was folgte, waren zwei Jahrzehnte des Terrors, die ich als Kind miterleben musste. Die Gesellschaft und der Staat reagierten. Dies bescherte uns unfeine Dinge wie zum Beispiel die Rasterfahndung. Aus der Gewalt gegen Sachen wurden Mordanschläge gegen politisch Andersdenkende, Vertreter des sogenannten Kapitals und sonstige unliebsame Personen.
Angst vor weiteren Attacken
Das Bemerkenswerte an der RAF ist die Tatsache, dass die Protagonisten durchaus aus bürgerlichen Verhältnissen stammten. Selbst ein Rechtsanwalt hat sich seinerzeit dazugesellt.

Unlängst nachdem ein Olper Bürger, sicherlich aus sehr bürgerlichen Verhältnissen stammend, proklamiert hat, dass, wenn die Windräder um Oberveischede gebaut würden, es „ungemütlich" werde, kommt es zu einem Brandanschlag. Dies macht mir Angst. Ich hoffe nicht, dass die nächsten Anschläge Mitarbeitern von Windkraftfirmen oder sogenannten Windkraftbefürwortern, somit auch mir, gelten.

Es bleibt die vage Hoffnung, dass die Brandstifter, und seien es auch nur die geistigen, zur Vernunft kommen."

Kai Bitzer
Olpe 
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