Uralter Brauch in Olpe lebt wieder auf: Agatha-Gelübde wird erneuert

Lichterprozession durch Stadt geplant


Die Agatha-Statue. von Stadt Olpe
Die Agatha-Statue. © Stadt Olpe

Olpe. Die Stadt Olpe begeht nach uraltem Brauch am Sonntag, 6. Februar, das Fest der heiligen Agatha. Zu diesem Anlass sprechen Bürgermeister und Rat am Altar der St. Martinus-Kirche in feierlicher Weise das Gelübde, das erstmals im Jahr 1665 begangen wurde und seitdem jährlich erneuert wird.


In den vergangenen Jahren konnten die Feierlichkeiten aufgrund des Sturmtiefs „Sabine“ sowie der Corona-Pandemie nicht traditionsgemäß stattfinden. Sowohl 2020 als auch 2021 wurde die Prozession durch die Innenstadt abgesagt. Trotz einiger erforderlicher Corona-Maßnahmen findet die Erneuerung des Agatha-Gelübdes in diesem Jahr wieder in althergebrachter Weise statt.

Im Rahmen des Hochamts am 6. Februar legen Bürgermeister Peter Weber und die Stadtverordneten gemeinsam das Gelübde in der St. Martinus-Kirche ab. Für Gemeindemitglieder, die dem Gottesdienst beiwohnen möchten, stehen darüber hinaus 85 Plätze zur Verfügung. Für den Zutritt zur Kirche gilt die 2G-plus-Regel, Geboosterte sind von der Testpflicht ausgenommen. Darüber hinaus ist eine Vorabanmeldung auf der Webseite des Pastoralverbunds notwendig.

Maximal 85 Bürger zur Predigt zugelassen

Um 18 Uhr hält Christian Städter, Spiritual im Priesterseminar und Domvikar im Hohen Dom zu Paderborn, die Festpredigt. Pastor Städter verbrachte ein Diakonatsjahr in Olpe bevor er 2007 in Rom zum Priester geweiht wurde. Bei der Predigt können wiederum weitere 85 Bürger unter den zuvor genannten Bedingungen anwesend sein.

Im Anschluss zieht die Prozession aus. Sie führt von der St. Martinus-Kirche zur Segensstation Am Markt und von dort weiter über die Frankfurter Straße, Agatha- und Winterbergstraße zur Segensstation am Haus Löser. Dann geht es über die Franziskanerstraße, Kölner Straße und Frankfurter Straße zurück zur Kirche. Es gilt zu beachten, dass beim Besuch der Kirche als auch während der Prozession die Pflicht zum Tagen medizinischer Masken besteht.

Prozessionsweg soll erleuchtet werden

Traditionsgemäß ist der Prozessionsweg festlich beleuchtet. Die Anlieger werden gebeten, ihre Häuser feierlich zu schmücken. Darüber hinaus geht die Bitte an die Gaststätten- und Geschäftsinhaber, in ihren Schaufenstern auf helles Licht und bunte Reklame zu verzichten und störenden Lärm in den Lokalen während der Prozession zu vermeiden.

Bürgermeister Peter Weber: „Ich freue mich sehr, die Agatha-Tradition wieder mit einer feierlichen Prozession zu begehen, denn die Erneuerung des Gelübdes seit Jahrhunderten ist ein wichtiger Bestandteil des Olper Brauchtums.“

Info

Wie in jedem Jahr besteht die Möglichkeit, in einem eigens aufgestellten Opferstock in der St. Martinus-Kirche ein Agatha-Opfer zu entrichten. Bis einschließlich 13. Februar liegen dort entsprechende Spendentüten bereit, es kann aber ebenso ein mit „Agatha-Spende“ gekennzeichneter Briefumschlag verwendet werden.

Die Verehrung der heiligen Agatha als Patronin gegen Feuergefahr blickt in Olpe auf eine lange Tradition zurück. Mehrfach wurde die Stadt im Mittelalter von verheerenden Bränden heimgesucht. Aus Angst vor weiteren Feuern wandten sich die Olper Bürger an die Schutzpatronin und gelobten zu fasten, Almosen zu geben und jedes Jahr eine Lichtprozession abzuhalten.


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