Unterbringung von Flüchtlingen: Olpe will gut vorbereitet sein

Bisher 100 Ukrainer in Privatwohnungen untergebracht


  • Olpe, 07.04.2022
  • Politik
  • Von Wolfgang Schneider
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Symbolfoto Ukraine, Fahne von Pixabay.com
Symbolfoto Ukraine, Fahne © Pixabay.com

Olpe. Knapp 100 Geflüchtete aus der Ukraine sind bisher in der Stadt Olpe angekommen. Alle leben in Privatunterkünften. Das berichtete Olpes Bürgermeister Peter Weber in der Sitzung der Stadtverordnetenversammlung am Mittwoch, 6. April. Bei der Zahl handele es sich allerdings nur um die Flüchtlinge, die sich registriert haben.


Da das keine Pflicht sei, könne man davon ausgehen, dass die Zahl der Ukraine-Flüchtlinge in Olpe höher sei, so Weber. „Die Lage ist sehr dynamisch und ändert sich täglich“. Weber berichtete, die Bürgermeister der sieben Kommunen und der Landrat hätten am Tag zuvor eine gemeinsame Vereinbarung unterzeichnet, in der die interkommunale Unterbringung von Geflüchteten geregelt sei.

Drei Unterkünfte im Kreis

Die Marschroute ist klar: Wenn die Menschen nicht mehr in Privatwohnungen untergebracht werden können, soll es keine Einzellösung in jeder Kommune geben, da einige Städte und Gemeinden gar keine geeigneten Gemeinschaftsunterkünfte haben.

Stattdessen stehen mit der ehemaligen Jugendherberge in Heggen, dem Wohnheim im ehemaligen CJD-Jugenddorf Eichhagen und dem früheren Hotel „Carpe Diem“ in Kirchhundem-Schwartmecke drei große Unterkünfte zur Verfügung, in denen Geflüchtete untergebracht werden können, wenn die kommunalen Möglichkeiten erschöpft sind. Wann diese Unterkünfte belegt werden, steht noch in den Sternen.

Realschul-Turnhalle für Notfälle

Bürgermeister Weber rechnete vor, welchen Größenordnungen erreicht werden könnten: „Bei einer Millionen Menschen, die aus der Ukraine nach Deutschland kommen, entfielen 1.820 auf den Kreis Olpe und davon 316 auf die Stadt Olpe. Bei zwei Millionen Geflüchteten, die ich nicht für unrealistisch halte, wären es doppelt so viele.“ Anders als bei der Flüchtlingswelle 2015, als die Asylsuchenden nach festen Schlüsseln auf die Bundesländer aufgeteilt wurden, könne man kaum vorhersagen, wie viele Ukrainer sich wo niederließen.

Weber: „Vieles steht noch in den Sternen, aber wir möchten gut vorbereitet sein.“ Dazu gehöre auch, dass man in der allergrößten Not auch die Turnhalle der ehemaligen Realschule zur Unterbringung von Geflüchteten nutzen könne, so der Bürgermeister. Derzeit sei das aber noch nicht geplant.

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