Trotz ungewisser Zeiten: Stadt Olpe investiert viele Millionen Euro

4,75 Mio. Euro Defizit


  • Olpe, 17.11.2022
  • Politik
  • Von Wolfgang Schneider
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Luftbild des Planbereichs rund um den alten Bahnhof: Hier soll das neue Bürgerhaus entstehen. von Kreisstadt Olpe
Luftbild des Planbereichs rund um den alten Bahnhof: Hier soll das neue Bürgerhaus entstehen. © Kreisstadt Olpe

Olpe. „Herausforderungen meistern - Zukunft gestalten“ - unter diesen Titel stellte Olpes Bürgermeister Peter Weber den Haushaltsplanentwurf 2023 der Kreisstadt. Bei der Vorstellung des Zahlenwerkes in der Ratssitzung am Mittwochabend, 16. November, wurde deutlich, dass finanziell schwierige Zeiten auf Olpe zukommen.


Denn der Etatentwurf schließt mit einem Defizit von 4,75 Millionen Euro ab. Erträgen von 70,25 Millionen Euro stehen Aufwendungen von 75 Millionen Euro gegenüber. Dabei sind die Steuereinnahmen, bei denen man mit einem Plus von 4,6 Millionen Euro gegenüber dem laufenden Jahr rechnet, optimistisch kalkuliert, wie Kämmerer Thomas Bär erklärte.

Die Pandemie-Nachwirkungen, der Ukraine-Krieg, hohe Energiekosten, Lieferengpässe, hohe Inflation und steigende Zinsen belasten den Etat und sorgen für „eine kritische Gemengelage historischen Ausmaßes“, wie es im Vorbericht des Etats heißt. Und weiter: „Die Haushaltsplanung ist von großen Unsicherheiten geprägt.“

Trotzdem nimmt die Stadt im kommenden Jahr viel Geld in die Hand, um ihre seit Jahren geplanten Investitionen umzusetzen. „Wir haben die Möglichkeit, unsere Innenstadt zu erweitern und hierdurch insbesondere die Chancen für den stark belasteten Einzelhandel und die Gastronomie zu verbessern. Als erster und zentraler Baustein wird dabei der Zusammenfluss von Bigge und Olpe geöffnet und neugestaltet und der Bau des Bürgerhauses realisiert“, blickte Bürgermeister Weber auf die anstehende Neugestaltung der Innenstadt.

Für den Bau des neuen Bürgerhauses stehen im kommenden Jahr 3,4 Millionen im Etat – und damit nur der Auftakt für weitere Millionen-Ausgaben in den folgenden Jahren. Der Abriss der früheren Realschule ist mit 1,6 Millionen Euro kalkuliert. Für den Bau von Notunterkünften nimmt die Stadt 1,5 Millionen Euro und für die neue Parkpalette am Freizeitbad 1,1 Millionen Euro in die Hand.

Ein weiterer Investitionsschwerpunkt ist der Bildungsbereich. Für das Städtische Gymnasium Olpe sind Ausgaben von 5,45 Millionen Euro vorgesehen und in die Grundschulen steckt die Stadt 3,19 Millionen Euro. Weitere große Ausgabenposten sind Straßenbaumaßnahmen (6,65 Mio. Euro), Abwasser (5,26 Mio. Euro) und Grundstückskäufe (3,1 Mio. Euro).

„Diese Summen sind hoch, aber jetzt zahlt sich aus, dass wir uns auf diese Investitionen in den letzten Jahren gut vorbereitet und den Sparstrumpf der Kreisstadt Olpe gut gefüllt haben“, bilanzierte Bürgermeister Weber. Bisher habe man keine freiwilligen Leistungen einschränken müssen, könne Vereine fördern und kontinuierlich in Straßen und Schulen investieren, sagte Kämmerer Bär. Inwieweit das angesichts der großen Herausforderungen und Unwägbarkeiten auch künftig möglich sei, müsse sich zeigen. Bär: „Wir müssen uns vermutlich im Angebots- und Leistungsspektrum einschränken und auf die Frage konzentrieren: Was ist für Olpe und was ist für die Olper wichtig?“

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