Theaterstück „Dachstube“ macht Demenz erfahrbar

Welt-Alzheimertag


Thomas Borggrefe spielte den pensionierten Dirigenten Joachim Maier. von Hospitalgesellschaft)
Thomas Borggrefe spielte den pensionierten Dirigenten Joachim Maier. © Hospitalgesellschaft)

Olpe. Anlässlich des Welt-Alzheimertages hat das Netzwerk Demenz im Kreis Olpe mit Unterstützung der Volksbank Olpe-Wenden-Drolshagen und des Kreises Olpe das Theaterstück „Dachstube“ aufgeführt.


Der Schauspieler und Seelsorger Thomas Borggrefe aus Utrecht, der über große Erfahrung im Umgang mit Menschen mit Demenz verfügt, machte darin das Thema Demenz erfahrbar.

In seinem Theaterstück spielt Borggrefe den pensionierten Dirigenten Joachim Maier, der unter Demenz leidet und oft verwirrt ist. Wenn er aber Wolfgang Amadeus Mozart oder Johann Sebastian Bach dirigiert, weiß er genau, was er zu tun hat.
Wie erlebt ein Mensch mit Demenz die Welt?
Wie fühlt sich eine Demenz an? Wie erlebt ein Mensch mit Demenz die Welt? „Dachstube“ erzählt die Geschichte aus Sicht eines Betroffenen. Zunächst sind es nur einzelne Worte, die fehlen. Ein Knoten im Taschentuch soll ihn erinnern. Aber an was? Am Ende erkennt der Dirigent seinen eigenen Sohn nicht mehr. Auf die Frage: „Bewohnst Du eigentlich noch alle Zimmer in Deinem Haus?“ antwortet der Vater: „Ja. Aber nur in die Dachstube, da komme ich nicht mehr so oft hin.“

Aber trotz dieser Entwicklung verliert Herr Maier nicht seine Identität. Die Musik – in die er immer wieder als Dirigent eintaucht – trägt ihn durch sein Leben. Und so bleibt er immer das, was er ein Leben lang war: der Dirigent, der mit seinem Taktstock ein ganzes Orchester durch die Musik
führt.
120 Zuschauer zeigen sich berührt
Die rege und bewegende Diskussion im Anschluss machte deutlich, wie berührt die rund 120 Zuschauer waren. „Eine gelungene Veranstaltung, die eine Bereicherung ist, um neue Aspekte im Bereich demenzieller Veränderungen in den Blick zu nehmen“, fasste es Dagmar Langenohl vom Netzwerk Demenz im Kreis Olpe zusammen.
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