Tanz gegen Gewalt an Frauen: „One Billion Rising“ auf dem Olper Marktplatz

Weltweites Zeichen der Solidarität


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Auf dem Olper Marktplatz nahmen zahlreiche Menschen an der Tanz-Demonstration gegen Gewalt an Frauen und Mädchen teil. von Lorena Klein
Auf dem Olper Marktplatz nahmen zahlreiche Menschen an der Tanz-Demonstration gegen Gewalt an Frauen und Mädchen teil. © Lorena Klein

Olpe. Zahlreiche Menschen haben den Olper Marktplatz am Montagnachmittag, 14. Februar, kurzzeitig in eine große Tanzfläche verwandelt. Sie folgten dem Aufruf des Vereins Frauen helfen Frauen und der Tanzklasse Olpe, beteiligten sich an dem internationalen Projekt „One Billion Rising“ und setzten mit ihrer Choreographie ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen.


Global betrachtet erfährt jede dritte Frau im Laufe ihres Lebens Gewalt – das sind umgerechnet eine Milliarde Opfer. Diese schockierenden Zahlen kamen vor einigen Jahren durch eine Veröffentlichung der Vereinten Nationen ans Licht und wühlten die Gesellschaft auf.

Aus der daraus resultierenden Fassungslosigkeit und Bestürzung entstand damals die soziale Bewegung „One Billion Rising“. Seit 2012 werden jedes Jahr zum Valentinstag eine Millarde Frauen, Männer, Kinder und Jugendliche auf der ganzen Welt dazu aufgerufen, im Tanz öffentlich ihre gemeinsame Kraft gegen geschlechtsspezifische Gewalt zu demonstrieren.

Das Schweigen brechen

Heutzutage sehen viele Menschen ein respektvolles Miteinander als selbstverständlich an. Doch dieses Idealbild trügt: Noch immer werden zahlreiche gewalttätige Übergriffe und sexistische Demütigungen von Frauen und Mädchen verharmlost, verschwiegen oder ignoriert.

Betroffen sind Mädchen und Frauen aus allen Altersgruppen, sozialen Schichten, Kulturen und Religionen - viele von ihnen leiden im Stillen. Allein in Deutschland meldete das BKA im Jahr 2020 fast 147.000 Fälle häuslicher Gewalt - die Dunkelziffer wird dabei deutlich höher geschätzt.

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Auf dem Olper Marktplatz nahmen zahlreiche Menschen an der Tanz-Demonstration gegen Gewalt an Frauen und Mädchen teil.

Auch Shahana Gitzen vom Frauenhaus Olpe verdeutlichte in ihrem Redebeitrag zu Beginn der Aktion, dass hinter dem ausdrucksvollen Tanz ernste Themen stecken. Ein gewaltfreies Leben sei auch für viele Frauen im Kreis Olpe noch immer keine Selbstverständlichkeit. Das zeige auch die hohe Nachfrage bei den bestehenden Hilfsangeboten vor Ort.

Die Ketten zerbrechen

“Wir tanzen, um die Schreie zu stoppen. Wir tanzen, um den Schmerz zu beenden. Wir wissen, es gibt eine bessere Welt. Es ist Zeit, die Ketten zu zerbrechen“ - dies sind Zeilen der deutschen Version des Liedes “Break the chains“, auf das getanzt wurde. Unter Einhaltung der Maskenpflicht sowie ausreichender Abstände konnte die einstudierte Choreographie gleich dreimal hintereinander aufgeführt werden.

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Auch die Blicke einiger begeisterter Passanten zogen die tanzenden Demonstranten auf sich. Mit ihrem Tanz bewiesen sie Zivilcourage und verdeutlichten, dass weder im Kreis Olpe, noch irgendwo anders auf der Welt Platz für geschlechtsspezifische Gewalt ist.

Der Verein Frauen helfen Frauen Olpe

Der Verein Frauen helfen Frauen Olpe ist Träger der Olper Frauenberatungsstelle sowie des Frauenhauses. Die Frauenberatungsstelle ist eine allgemeine Beratungstelle für Frauen und Mädchen ab 14 Jahren. Die Initiative steht Opfern jeglicher Formen von Gewalt und anderen Problematiken zur Seite und bietet ein vielfältiges Programm an.

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