Stadt Olpe erwirtschaftet 2020 Überschuss von 2,2 Millionen Euro
ZOB-Abriss um zwei Jahre verschoben
- Olpe, 24.06.2021
- Politik
- Von Wolfgang Schneider
Olpe. Die Stadt Olpe hat im vergangenen Jahr einen Überschuss von 2,2 Millionen Euro erzielt. Das geht aus dem Entwurf des Jahresabschlusses 2020 hervor, der am Donnerstag, 24. Juni, in die Stadtverordnetenversammlung eingebracht worden ist.
Zwar hat auch die Corona-Pandemie im Haushalt der Kreisstadt deutliche Spuren hinterlassen – vor allem bei den Gewerbesteuereinnahmen. Die beliefen sich im vergangenen Jahr auf 15,3 Millionen Euro und lagen damit um satte 4,1 Millionen Euro niedriger als im Jahr davor. Dieses Minus konnte durch Ausgleichszahlungen von Bund und Land jedoch weitestgehend aufgeglichen werden, denn die Stadt erhielt ca. 4 Millionen Euro. „Das hat uns sehr geholfen. So sind wir gut durchgekommen“, betonte Kämmerer Thomas Bär bei der Vorstellung des Jahresergebnisses in der Ratssitzung.
Unterm Strich standen Einnahmen in Höhe von 62,9 Millionen Euro Ausgaben von 60,7 Millionen Euro gegenüber. Der Überschuss von 2,2 Millionen Euro wandert in die städtische Ausgleichsrücklage, die dadurch auf mehr als 16 Millionen Euro anwächst.
Besondere Freude machte dem Kämmerer die Entwicklung der Kreditverbindlichkeiten für Investitionen. Stand die Stadt Olpe im Jahr 2010 noch mit 20,8 Millionen Euro in der Kreide, waren es Ende vergangenen Jahres nur noch 8,6 Millionen Euro. Trotz der schwierigen Corona-Rahmenbedingungen konnten in 2020 ca. 0,8 Millionen getilgt werden und es waren keine neuen Kreditaufnahmen notwendig.
Vorgestellt wurden in der Sitzung auch die Eckwerte für die Haushaltsplanung des kommenden Jahres. Kämmerer Thomas Bär wagt die vorsichtige Prognose, dass die Auswirkungen der Corona-Pandemie die Gewinne der Betriebe nicht in dem Maße schmälern, wie inmitten der Pandemie zu befürchten war. Bär: „Insbesondere die größeren Gewerbesteuerzahler zeigen sich hinsichtlich ihrer wirtschaftlichen Entwicklung robust.“ Gleichwohl plant Bär konservativ und kalkuliert für 2022 mit 15 Millionen Euro Gewerbesteuer. Das ist der niedrigste Ansatz seit 2015.
In der Sitzung wurde auch bekannt, dass der ursprünglich für kommendes Jahr vorgesehene Abriss des alten Zentralen Omnibusbahnhofs (ZOB) um zwei Jahre verschoben werden muss. Aus dem Rat kam die Frage nach dem Grund für die Verzögerung.
Baudezernentin Judith Feldner erklärte, nach Auskunft von Statikern sei nach einem Abriss der mächtigen Betonplatte über dem Biggebach eine aufwändige Sicherung der Böschung notwendig, um diese vor dem Abrutschen zu schützen. „Diese Kosten wollen wir uns sparen“, so Feldner. Deshalb wird der Abriss auf 2024 verschoben, wenn die Umgestaltung des gesamten Areals von ZOB, altem Bahnhof und Rathaus ansteht.