St. Martinus-Hospital Olpe verfügt über neuen Computertomographen

Schneller als das Herz


Der Chefarzt des Instituts für Radiologie im St. Martinus-Hospital Olpe, Dr. Dieter Schopp, freut sich mit den medizinisch-technischen Radiologieassistentinnen (MTRA) Elena Vicent und Romina Berg über die neue Technologie. von St. Martinus-Hospital
Der Chefarzt des Instituts für Radiologie im St. Martinus-Hospital Olpe, Dr. Dieter Schopp, freut sich mit den medizinisch-technischen Radiologieassistentinnen (MTRA) Elena Vicent und Romina Berg über die neue Technologie. © St. Martinus-Hospital

Olpe. Im Institut für Radiologie und Nuklearmedizin des St. Martinus-Hospital Olpe, das Chefarzt Dr. Dieter Schopp leitet, ist ein neuer Computertomograph (CT) der modernsten Generation installiert worden. Der zuletzt betriebene 16-Zeiler wurde durch einen schnellen, leistungsfähigen 128-Zeiler der Marke Siemens Definition EDGE ersetzt. Im St. Martinus-Hospital werden jährlich mehr als 7000 CT-Untersuchungen durchgeführt. Mit dem neuen Gerät können stationäre Patienten sowie Patienten der Klinik- und Notfall- und Privatambulanzen untersucht werden. Darüber hinaus werden auf Überweisung im radiologischen MVZ ambulante kassenärztliche Untersuchungen durchgeführt.


„Die schon kurzen Untersuchungszeiten können mit dem schnellen Tomographen nochmals deutlich reduziert werden. Auch der Einsatz von Kontrastmitteln lässt sich sehr niedrig dosieren. Die neue Anlage arbeitet mit einem Bruchteil der Strahlenbelastung früherer Tage“, teilt das Hospital mit. Zudem verfüge das Gerät über ein „ganzes Paket spezieller Technologien zur Reduktion der benötigten Röntgenstrahlen“: CARE (Combined Applications to Reduce Exposure).

Darüber hinaus ermöglicht ADMIRE (Advanced Modeled Iterative Reconstruction), eine weiterentwickelte rechenaufwändige Methode zur Erstellung von Schnittbildern, eine zusätzliche erhebliche Dosisreduktion. Durch diese Techniken könne die Strahlendosis bei überlegener Bildqualität und Reduktion des Rauschens um bis zu 80 Prozent reduziert werden. Auch sogenannte „Ultra-low-dose“-Untersuchungen mit Strahlendosen von deutlich unter einem Millisievert würden durch die neue Technik ermöglicht.
Brustschmerzen: Untersuchung auch ohne Katheter möglich
Durch die 128-Zeilen-Technik im Verbund mit schneller Rotation von Röhre und Detektor (0,28 Sekunden) und die damit erzielte hohe zeitliche Auflösung kann damit fortan das Untersuchungsspektrum erweitert werden. Das komme vor allem Patienten der Herznotfallstation (Chest-Pain-Unit) mit akuten Brustschmerzen und mittlerem bis geringem koronarem Risiko zugute. „Der Tomograph ermöglicht die direkte Darstellung des Herzens, der großen Gefäße und der Herzkranzgefäße nach Gabe von Kontrastmittel über eine Vene am Arm. Bedrohliche Ursachen des Brustschmerzes wie eine Lungenembolie, eine akute Erkrankung der Hauptschlagader (Aorta) oder eine Verengung der Herzkranzgefäße können bei geeigneten Patienten ohne Katheter-Untersuchung ausgeschlossen werden. Auch vorbereitende Untersuchungen zu therapeutischen Eingriffen der Kardiologen kann die Radiologie fortan anbieten“, teilt das Hospital weiter mit.

Dazu zählten unter anderem die Darstellung der Lungenvenen und des Herzens vor einer Katheterablation bei Vorhofflimmern oder die TAVI-Planung (Transkatheter-Aortenklappen-Implantation), bei der Zugangswege und Durchmesser der Aorta und des Aortenklappenringes vor Implantation einer künstlichen Herzklappe exakt vermessen werden. Anomalien der Herzkranzgefäße könnten „zuverlässig dargestellt und zugeordnet“ werden.
Umlagern dank längerem Untersuchungstisch nicht mehr erforderlich
Durch den längeren Untersuchungstisch und die damit verbundene Scan-Länge von zwei Metern kann das Verletzungsausmaß bei polytraumatisierten Unfallopfern des Traumazentrums außerdem ohne Umlagern „in kürzester Zeit von Kopf bis Fuß festgestellt“ werden. Auch Gefäßdarstellungen - sogenannte CT-Angiographien ohne Kathetereinsatz - werden durch die neue Technik in hoher Qualität ermöglicht.

Beispielsweise lassen sich die Halsschlagadern oder die Becken- und Beinarterien innerhalb von Sekunden darstellen. „Bei akutem Schlaganfall können die bedrohten Areale des Gehirnes durch Anfertigung einer Hirnperfusionsstudie direkt visualisiert werden“, heißt es in der Pressemitteilung weiter.
CT fertigt 3-D-Bilder an
Der neue Tomograph ermöglicht die Darstellung des Körpers in verschiedenen Schnittebenen und die Anfertigung von dreidimensionalen Bildern, die vor allem bei komplizierten Knochenbrüchen von Bedeutung sind. Spezielle Rechenprogramme minimieren störende Metallartefakte durch Gelenkprothesen. „Dies ist bei Patienten mit künstlichen Knie- oder Hüftgelenken von großer Bedeutung, da künftig die Körperregionen in der direkten Umgebung der Metallimplantate mitbeurteilt werden können“, so das Hospital.

Auch virtuelle Koloskopien sind möglich, ohne Koloskop. Selbst kleine Polypen werden sichtbar. Notfalluntersuchungen mit dem schnellen, innen 78 Zentimeter durchmessenden Tomographen werden auch in der Nacht, am Wochenende und an Feiertagen 24 Stunden an 7 Tagen die Woche angeboten. Ein diensthabender fachkundiger Radiologe der Röntgenabteilung steht rund um die Uhr bereit. „Zusammenfassend stellt diese moderne Technik dem Arzt ein neues Hilfsmittel zur Verfügung, um den Patienten die bestmögliche Behandlung zukommen zu lassen“, schließt die Pressemitteilung.
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