St. Martinus-Hospital Olpe: Neues Verfahren zur Behandlung Schwerstkranker
Schonendere Therapien
- Olpe, 28.06.2017
Olpe. Das St. Martinus-Hospital in Olpe hat in schonendere Verfahren zur Behandlung von schwerstkranken Patienten investiert. Durch Geräteanschaffungen und Weiterbildung von Mitarbeitern der Klinikdialyse wurden neue Therapie-Optionen zur Kohlendioxid-Entfernung in der Intensivmedizin geschaffen. Solche Verfahren werden in der Regel nur bei Maximalversorgern wie zum Beispiel Universitätskliniken vorgehalten.
Dieses System wurde nun erweitert und eröffnet, damit neue und für den Patienten schonendere Therapie-Optionen zur Kohlendioxid-Entfernung möglich sind. Dr. Cai Schelo, Facharzt für Nephrologie und leitender Oberarzt der Klinikdialyse am St. Martinus-Hospital, erklärt, was es damit auf sich hat: „Zum Atmen benötigt der Mensch vereinfacht gesagt vor allen Dingen Sauerstoff und die Möglichkeit, Kohlendioxid (CO2) auszuatmen. Zweiteres ist bei schwerstkranken Patienten mit Lungenversagen ein schwerwiegendes Problem. Sauerstoff könnte zwar durch eine künstliche Beatmung zugeführt werden, aber die Lunge kann beim Versagen nicht mehr die Funktion zur Freisetzung des CO2 übernehmen. Das ist lebensbedrohlich, in der Behandlung komplex und führte in der Vergangenheit zur Verlegung in eine maximalversorgende Klinik, wie zum Beispiel eine Uniklinik.“
Zusätzlich könne mit dieser Therapie der pH-Wert des Blutes unabhängig von der Lungenfunktion reguliert und eine verlässliche lungenschonende Beatmung bei Patienten auf der Intensivstation durchgeführt werden. Auch die Kombination mit anderen Reinigungsverfahren zur Entgiftung und Steuerung des Volumenhaushaltes sei möglich. Beatmungsbedingte Komplikationen wie Lungenentzündung könnten reduziert und der Beatmungszeitraum verkürzt werden. Insgesamt könne sich der Heilungsprozess der erkrankten Lunge beschleunigen und der Aufenthalt in der Intensivstation verkürzen.
Dass die Strategie eines breiten, aber spezialisierten Leistungsspektrums aufgeht, zeigt sich nicht zuletzt in den Zahlen: Über 20.000 Dialysen werden im St. Martinus-Hospital Olpe und den ambulanten Dialysen in Olpe und Lennestadt (Praxis Dr. Wintergalen) pro Jahr durchgeführt. Das Einzugsgebiet erstreckt sich über weite Teile von NRW und die angrenzenden Bundesländer.