Sogar Alice Schwarzer kaufte einen Saab bei Arndts in Olpe

Olpe. Seit 50 Jahren gibt es das Autohaus Arndt in Olpe. Für das runde Firmenjubiläum gab es von der Industrie- und Handelskammer eine Ehrenurkunde. An Autos geschraubt wird bei Familie Arndt sogar noch etwas länger als ein halbes Jahrhundert. Und prominente Kunden gab es in der Firmengeschichte ebenfalls.

Angefangen hat alles in der elterlichen Tankstelle an der Westfälischen Straße 92. Dort schraubte Karl-Bernhard Arndt leidenschaftlich gerne an Autos, vorzugsweise an Fahrzeugen der Marke Volvo. Nachdem er die Prüfung zum Kfz-Meister abgelegt hatte, wozu er die Abendschule besuchte, setzte er seinen Lebenstraum um – eine eigene Werkstatt.

Zunächst war die neben der elterlichen BP-Tankstelle, doch schnell stand fest, dass größere neue Räumlichkeiten nötig waren. So entstand 1972/73 ein Neubau in direkter Nachbarschaft an der Bilsteiner Straße 3.

1971 wurde das Autohaus Vertragshändler der schwedischen Marke Saab und war damit der erste Saab-Händler in ganz Deutschland. Das führte dazu, dass nicht nur eingefleischte Saab-Fans aus dem heimischen Raum nach Olpe kamen, sondern das Autohaus Arndt auch Kunden aus ganz NRW und darüber hinaus hatte.

„Ich habe einen Saab an Alice Schwarzer verkauft“, erinnert sich Michael Arndt. Der Sohn von Karl-Bernhard und Gabriele Arndt stieg 1992 in den elterlichen Betrieb ein. Mit 23 Jahren war er damals der jüngste Kfz-Meister in Deutschland. Sein Vater Karl-Bernhard, heute 77, zählte in den Anfangsjahren auch den Bischof von Queenstown (Südafrika), der aus Oberveischede stammt und 1972 wieder nach Olpe zurückkehrte, zu seinen Kunden.

Nach der Eintragung des Unternehmens bei der IHK im Mai 1972 wurde noch im selben Jahr der erste Lehrling eingestellt. Der erwies sich als Glücksgriff, denn Kfz-Mechaniker Detlef Fleischer hält der Firma seitdem die Treue und ist inzwischen fast 50 Jahre im Betrieb.

Das Geschäft lief gut und so wurde neben Saab bereits 1975 Citroen als zweite Automarke ins Portfolio aufgenommen. 1990 musste erweitert werden. Familie Arndt konnte ein Nachbargrundstück erwerben und so ihr Autohaus an- und ausbauen. Im neuen Jahrtausend wechselten dann die Firmenlogos der Autohersteller.

Als es bei Saab immer mehr kriselte, handelte man beim Autohaus Arndt und schloss 2006 einen Händlervertrag mit der spanischen Marke Seat ab. Das erwies sich als weise Entscheidung, denn Saab musste später die Fahrzeugproduktion einstellen.

Viele Saab-Kunden blieben der Olper Werkstatt aber weiterhin treu und brachten und bringen ihre Schweden-Karossen nach wie vor zur Wartung und für Reparaturen vorbei. Nach 33 Jahren endete im Jahr 2008 die Zusammenarbeit mit Citroen.

Als Seat im Jahr 2018 sein Tochterunternehmen Cupra gründete, das seitdem als eigenständige Marke Autos entwickelt und auf dem Markt bringt, wurde das Autohaus Arndt wieder zum Zwei-Marken-Vertragshändler. Zuvor hatte Michael Arndt (53), der 2006 in die Geschäftsführung einstieg und 2014 Geschäftsführer wurde, im Jahr 2017 die Räumlichkeiten des Autohauses komplett umbauen und modernisieren lassen.

Das Unternehmen ist ISO-zertifiziert und unterzieht sich jährlich einer Auditierung durch die Hersteller Seat und Cupra. Das Autohaus Arndt ist auch Bosch-Modulpartner. Das eröffnet die Möglichkeit, alle Steuergeräte aller Automarken auslesen zu können. Beschäftigt werden im Jubiläumsjahr neun Mitarbeiter in Werkstatt und Verkauf.

Autoexperte Michael Arndt ist übrigens ein großer Fan der jungen Marke Cupra: „Die Autos wie der vollelektrische Curpa Born oder die SUVs Cupra Formentor und Ateca verkaufen sich sehr gut. Es gibt hohe Zuwachszahlen. Curpa soll die Performance-Marke im VAG-Konzern werden und bezahlbaren Lifestyle darstellen.“ Wer das selbst einmal in Augenschein nehmen oder auch die verschiedenen Seat-Modelle live erleben will, kann das im Autohaus Arndt tun.