Seebrücke fordert von Bürgermeister Weber Aufnahme von Flüchtlingen in Olpe


 von Symbol Matthias Clever
© Symbol Matthias Clever

Olpe. In einem offenen Brief an Bürgermeister Peter Weber fordert die Organisation „Seebrücke“ die Bereiterklärung der Stadt Olpe zur unverzüglichen Aufnahme von Menschen aus den überfüllten Lagern an der EU-Außengrenze, deren Unterbringung in menschenwürdigen Unterkünften und den Zugang zu medizinischer Versorgung.


Ferner fordern die Verantwortlichen den Einsatz für den sofortigen Stopp der Unterstützung staatlicher Gewalt an den EU-Außengrenzen, die bedingungslose Wahrung der Menschenrechte und den Einsatz zur Wiederherstellung des Zugangs zu Schutz und Asylverfahren in der Europäischen Union. Verschiedene Jugendparteien und die Evangelische Kirchengemeinde stehen hinter der Forderung. 
Die Begründung
In der Begründung heißt es: Wir alle spüren in diesen Tagen, wie wichtig ein Gefühl von Sicherheit durch medizinische Betreuung und ein geschütztes Zuhause sind und wie sehr wir in Extremsituationen auf die Unterstützung und den Zusammenhalt einer Gemeinschaft angewiesen sind. Dass Olpe im Angesicht einer Herausforderung wie der Corona-Pandemie solidarisch zusammenstehen kann, zeigt sich momentan auf vielfältige Art und Weise.
Gefühl von Sicherheit wichtig
Exemplarisch seien an dieser Stelle unzählige Hilfsangebote vieler Vereine genannt, die etwa die Erledigung des Einkaufs für Risikogruppen anbieten.  Menschen, die sich in besonders verletzlichen und prekären Situationen befinden sollten nicht vergessen werden. Die Situation an den europäischen Außengrenzen, besonders in den überfüllten Lagern auf den griechischen Inseln, ist schon seit Jahren untragbar.

Laut aktuellen Zahlen müssen sich in Moria, dem größten Flüchtlingscamp auf Lesbos, über 160 Personen eine Toilette und über 240 Personen eine Dusche teilen. Für durchschnittlich 1.300 Bewohner steht eine Wasserzapfstelle zur Verfügung und Seife ist nicht erhältlich.
Schutzmaßnahmen nicht umsetzbar
Schutzmaßnahmen gegen die Ausbreitung von Infektionen, wie sie auf dem europäischen Festland getroffen werden, etwa regelmäßiges Händewaschen oder gar ein Mindestabstand von 2 Metern zu anderen Menschen, sind dort nicht umsetzbar. Flüchtlingslager bieten aufgrund des Mangels an hygienischer Grundausstattung bereits seit Jahren einen optimalen Nährboden für Infektionskrankheiten.

Viele Flüchtlinge leiden bereits unter Vorerkrankungen wie Masern, Meningitis, Krätze oder Bronchitis. Ein Corona-Ausbruch würde für einen Großteil dieser Menschen einem endgültigen Todesurteil gleichkommen. Internationale Hilfsorganisationen warnen seit Wochen vor einem möglichen Massensterben.
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