„Schneller, härter und ziemlich punkrockig“

Vor dem CD-Release: „Los Potatoes“-Frontmann Robin Fuchs im Interview


Zehn Songs und ein Intro haben die "Los Potatoes" für ihr erstes Studioalbum eingespielt, das bei den Musikern selbst ab dem 20. Mai zum Preis von 10 Euro erhältlich ist. von Mitläufer grafie
Zehn Songs und ein Intro haben die "Los Potatoes" für ihr erstes Studioalbum eingespielt, das bei den Musikern selbst ab dem 20. Mai zum Preis von 10 Euro erhältlich ist. © Mitläufer grafie

Für die „Los Potatoes“ steht am Freitagabend, 20. Mai, ein Konzert der ganz besonderen Art an: Mit ihrem Auftritt in der OT Olpe (Lorenz-Jaeger-Haus) stellen die fünf Musiker aus der Kreisstadt ihr brandneues und zugleich allererstes Studioalbum „Destination: Movement“ offiziell vor. Vor dem Release-Gig hat Frontmann Robin Fuchs mit LokalPlus-Redakteur über die Entstehung des Albums und die Arbeit im „Soundshift Studio“ in Siegen-Geisweid gesprochen.


Was ist das für ein Gefühl, das erste Studioalbum herauszubringen?

So kurz vor dem Release-Konzert fragt man sich natürlich schon, wie das Album jetzt wohl ankommt. Auch weil man lange im Studio war und viel rumprobiert hat. Es macht einen aber auch ein bisschen stolz, dass man das gestemmt gekriegt hat. Vor einem Jahr war das Album noch eine Vision. Es fühlt sich gut an, jetzt die fertige CD in den Händen zu halten.

Wenn ihr das Album stilistisch verorten müsstet: Welche musikalische Richtung habt ihr eingeschlagen und wovon handeln die Texte?

Es ist ein ziemlich punkrockiges Album geworden und schneller und härter als die EP („Blind Words“ erschien 2014 und enthielt fünf Songs, Anm. d. Red.). Es ist auch ein bisschen Post-Hardcore drin, allerdings ohne Screamo-Einlagen. Den Titel „Destination: Movement“ haben wir gewählt, weil es in den Songs um Bewegung geht, darum, Dinge zu verändern, aber auch überzusiedeln. In drei Songs thematisieren wir die Flüchtlingsbewegung, die Fluchtursachen und dass diese Menschen Opfer von Kriegen sind. Es ist also auch ein politisches Album.

Wie lange habt ihr für die Aufnahmen gebraucht?

Die Aufnahmen haben wir im Januar gemacht. Wir waren an insgesamt zwölf Tagen im Studio, an fünf davon den ganzen Tag und an sieben weiteren halbtags.

Wie zufrieden seid ihr jetzt, mit einigen Monaten Abstand zwischen Aufnahme und Veröffentlichung, mit dem Ergebnis, wenn ihr selbst die Scheibe hört?

Im Großen und Ganzen sind wir damit sehr, sehr zufrieden. Wir haben das erste Mal unter solch professionellen Bedingungen gearbeitet, haben die Songs immer weiterentwickelt und in Ruhe probiert: Wie viele Stimmen können wir noch einsingen? Wie schnell soll ein Stück werden und letztendlich klingen? Wir haben also reichlich geplant, überlegt und versucht und sind daher jetzt auch besonders zufrieden. Was aber nicht heißt, dass man im Nachhinein an der einen oder anderen Stelle doch noch etwas anders machen würde. (lacht)

 von Nils Dinkel
© Nils Dinkel

Die CD erscheint auf dem Osnabrücker Label „Timezone Records“. Wie kam es zu der Zusammenarbeit und ist da künftig mehr geplant?

Wir haben im Vorfeld einige Labels angeschrieben und haben viele Absagen erhalten, bis „Timezone Records“ uns dann Unterstützung zugesagt hat. Die sind musikalisch breit aufgestellt, und wir vermuten, dass die die alternative Schiene noch ein bisschen ausbauen wollen. Das Label hilft uns jetzt dabei, die Platte zu vermarkten, unter anderem bei und Spotify und iTunes. Die kümmern sich aber auch darum, dass die CD in die Läden kommt. Um Auftritte kümmern wir uns aber nach wie vor selbst.

Hat euch das Label denn bei der Finanzierung unter die Arme gegriffen?

Nein, wir haben das Geld für die Aufnahmen mit Gagen und Merchandise-Verkäufen zusammengespielt und komplett selbst finanziert.

Ein kurzer Blick in die Zukunft: Wie geht’s nach dem Release-Konzert bei euch weiter?

Im Moment sind wir mitten in der Konzertplanung, haben diverse Clubs angeschrieben und auch schon einige Gigs vereinbart. Wir spielen unter anderem im Juli beim Christopher-Street-Day in Siegen und vorher auf der „Mythos-Bühne“ beim Olper Stadtfest (4. Juni, Anm. d. Red.) Auch ein Auftritt in Leipzig steht schon fest. Wir wollen auf jeden Fall häufig auftreten und Spaß haben auf der Bühne.

Das Release-Konzert
Für das Release-Konzert in der OT Olpe, bei dem die CD erstmals zu kaufen ist, haben sich die Kreisstädter musikalische Verstärkung aus Gummersbach geholt: Die „Clumsy Fellows“ übernehmen die Rolle des Einheizers. Einlass ist ab 19.30 Uhr. Der Eintritt kostet an der Abendkasse 7 Euro.
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