Scharfe Kritik an geplanter CP-Anlage in Oberveischede
Bürgerversammlung: Windkraft sorgt auch weiter für Diskussionen
- Olpe, 04.02.2017

Oberveischede. Bei der Bürgerversammlung in Oberveischede lösten der geplante Bau einer chemisch-physikalischen Behandlungsanlage (CP-Anlage) der Firma Remondis für Industrieabfälle am „Rother Stein“ und das Thema Windkraft emotionale Diskussionen aus. Ortsvorsteherin Christine Droste hatte die Bewohner des Dorfes zu der Versammlung eingeladen. Im Nachhinein veröffentlichten Droste und Albert Schneider folgende Pressemitteilung:
Dieser hatte zunächst das Thema von der Tagesordnung genommen und eine Vorabinfo der Bevölkerung durch den Antragsteller befürwortet. Da dieser das aber ablehnte, nahm man trotzdem das Thema wieder auf die Tagesordnung der folgenden Sitzung. Verbandsvorsteher Meinhard Remberg vom Wasserbeschaffungsverband Oberveischede, der mit seiner Wassergewinnungsanlage unmittelbar betroffen ist, stellte an Bürgermeister Peter Weber die Frage, ob die Politik die Einleitung des Verfahrens hätte verhindert können. Seine Antwort war eindeutig „Ja, ohne einen Planaufstellungsbeschluss keine Entscheidung für die Anlage“.
Kaum weniger emotional verlief die Diskussion über die geplanten Windkraftanlagen rund um das Landesgolddorf. Mittlerweile wurde ein aus fünf Mitgliedern bestehende Arbeitskreis Windkraft installiert und von der Dorfgemeinschaft Oberveischede e. V. mit der Wahrnehmung der Dorfinteressen beauftragt. Deren Ziel ist es, nicht die Energiewende grundsätzlich zu bekämpfen, sondern die Anzahl der Windkraftanlagen in der Nähe von Oberveischede, Neuenwald, Fahlenscheid, Apollmicke, Tecklinghausen und Schmellenberg auf ein nicht vermeidbares Minimum zu reduzieren.
Die übrigen Themen der Bürgerversammlung spielten naturgemäß eine untergeordnete Rolle. Olpes Feuerwehrschef Christian Hengstebeck und Oberbrandmeister Matthias Springmann von der örtlichen Löschgruppe informierten über das erfolgreiche Projekt „First responder“. Der DGO Vorstand erläuterten die aktuelle Situation in der DDO (Dorfgemeinschaft Oberveischede e. V.). Dr. Jürgen Fischbach referierte über eine interessante und innovative Möglichkeit, die momentan leerstehende Vikarie sinnvoll zu nutzen. Ein entsprechendes LEADER-Projekt könnte die Möglichkeit eröffnen, einen außerschulischen Lernort mit modernster Technik zu schaffen. Sigrid Mynar berichtete als Sprecherin des Arbeitskreises Dorfentwicklung über den Stand der Vorbereitungen auf den Kreiswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“.
Stadtverordneter Lothar Epe führte aus, dass der Spielplatz im Baugebiet Mesterfeld wohl aufgegeben werde. Im Gegenzug solle aber der Spielplatz am Göterberg aufgewertet werden. Der desolate Zustand des Tecklinghauserweges müsse in absehbarer Zeit verbessert werden, wobei entsprechende Anliegerkosten anfallen würden. Erfreulicherweise kann der Bedarf an Bauplätzen in den nächsten Jahren durch ein neues Baugebiet Am Knapp gedeckt werden. Nur wenn weiterhin eine angemessene Zahl an Bauplätzen zur Verfügung steht, hat Oberveischede entsprechend dem Motto des Dorfwettbewerbes eine (gute) Zukunft. Wenn da nicht die CP-Anlage und die Windräder wären.“