Sauerländer lassen morden

Knisternde Spannung bei Autorenlesung im Feuerwehrhaus


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Die Veranstalter Wolfgang Hesse und Georg Spielmann, Bernd Desinger, Dirk Maiworm von der Olper Feuerwehr, Kathrin Heinrichs, Heidrun Gehlen, Dirk Zandecki (von links). von s: Ina Hoffmann
Die Veranstalter Wolfgang Hesse und Georg Spielmann, Bernd Desinger, Dirk Maiworm von der Olper Feuerwehr, Kathrin Heinrichs, Heidrun Gehlen, Dirk Zandecki (von links). © s: Ina Hoffmann

Vier Krimi-Autoren aus dem Sauerland wetzten bei der Lesung am Mittwoch, 7. September, im Feuerwehrgerätehaus in Olpe die Messer: In den Geschichten von Kathrin Heinrichs, Dirk Zandecki, Bernd Desinger und Heidrun Gehlen ging es mörderisch zu.


Georg Spielmann, Geschäftsführer der Buchhandlung Dreimann in Olpe, freute sich über ein ausverkauftes Feuerwehrhaus: 200 Zuhörer waren in das Gerätehaus gekommen, um die vier heimischen Autoren zu treffen. „Wir sind immer auf der Suche nach neuen spannenden Orten, an denen wir Lesungen veranstalten können. Bei der knisternden Spannung in den Krimis lag das Feuerwehrhaus auf der Hand“, schmunzelte Spielmann. Und so lasen die vier Sauerländer rund zwei Stunden lang - mit einem Einsatzfahrzeug - im Rücken vor ihren begeisterten Zuhörern aus ihren aktuellen Krimis. In einer Interviewrunde fühlte Mitveranstalter Wolfgang Hesse den Autoren gekonnt auf den Zahn.
Kathrin Heinrichs ist die Vorreiterin in Sachen Sauerland-Krimi: Geboren in Balve-Langenholthausen, lebt die Autorin heute in Menden, wo sie auf ihren eigenen Verlag gründete, um ihre Krimis um den Exil-Kölner Vincent Jakobs zu veröffentlichen. Inzwischen ermittelt der Lehrer in neun Krimis, die nicht nur für Sauerland-Fans Kult geworden sind und inzwischen weit über die Grenzen der Region bekannt sind. Auch fünf Bände mit Kurzgeschichten hat die dreifache Mutter herausgebracht. In Olpe stellte sie eine Auswahl ihrer Krimigeschichten vor, die den Zuhörern auch die Lachtränen in die Augen trieben: eine heimliche Hanfplantage, ein Kampf um Leben und Tod in der Senioren-WG.
Dirk Zandecki stammt gebürtig aus Duisburg. Heute lebt der Werbetexter in Olpe. Bei der Lesung stellte er seinen dritten Krimi „Windspiele“ um den Komissar Ben Ruste und seinen schusseligen Assistenten Schröder vor, der Ruste ein ums andere Mal in die Bredouille bringt. Mit seiner Lesung war Zandecki in seiner Wahlheimatstadt bestens aufgehoben: Immerhin sind seine Krimis die ersten, deren Handlung im Kreis Olpe spielt.
Bernd Desinger, gebürtiger Oberhausener, zog schon früh nach Olpe. Er bezeichnet sich aber selbst als Brüterling. „Immerhin gilt man im Sauerland ja auch als Zugezogener, wenn man am dritten Lebenstag umgezogen ist“, lachte der Autor. Desinger schrieb schon in seiner Zeit als Musiker die Texte für seine Band. Inzwischen hat der Leiter des Filmmuseums in Düsseldorf mehrere Romane und Gedichtsammlungen veröffentlicht. In Olpe stellte er seinen Zukunftsroman „ZZZ- Zeltstadt Zeche Zollverein“ vor: Darin beschreibt er die Aufklärung eines spektakulären Mordes im Jahr 2032 und stellt den Niedergang der Gesellschaft dar, bedingt durch immense Altersarmut.
Heidrun Gehlen arbeitet hauptberuflich als Innenarchitektin und freie Architektin. Mit ihrem ersten Krimi „Kinder der Farbe“ stellt die Wendenerin die Debütantin in der Runde der Krimi-Autoren. Ihr Ermittler-Duo Imke Hansen und Henk Martens ermittelt in einer alten Familiengeschichte und setzt sich mit dem Thema Eizellen-Spende auseinander.
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