Riesige Resonanz auf Spendenaktion für Franzi (19) aus Oberveischede

Verein unterstützt nach Schicksalsschlag


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Franzi aus Oberveischede kämpft sich nach dem schweren Schicksalsschlag ins Leben zurück. von privat
Franzi aus Oberveischede kämpft sich nach dem schweren Schicksalsschlag ins Leben zurück. © privat

Oberveischede. Ein schwerer Schicksalsschlag veränderte im Sommer vergangenen Jahres das Leben von Franziska aus Oberveischede. Im Alter von 18 Jahren erlitt sie einen Rückenmarksinfarkt – ein Leben ohne fremde Hilfe ist seither unmöglich. Der Verein „Wir für uns“ in Oberveischede hat auf der Internetplattform betterplace.org eine Spendenaktion für das Mädchen gestartet.


18 Jahre – dieses Alter bedeutet für viele Freiheit, Unabhängigkeit, der Beginn vieler neuer Möglichkeiten. Franziska aus Oberveischede erlebt zu diesem Zeitpunkt einen Schicksalsschlag, der all dies in weite Ferne rücken lässt.

Seltene Diagnose

Der Verein „Wir für uns“ in Oberveischede erzählt im Rahmen des Spendenaufrufs die Geschichte des Mädchens aus dem Dorf auf seiner Internetseite. Im Sommer 2022 erleidet Franziska einen Infarkt im Rückenmark. Eine Durchblutungsstörung in der Wirbelsäule ist in solch jungem Alter äußerst selten, wie die Ärzte erklärten.

In einer Spezialklinik liegt sie nach dem Vorfall zunächst im Koma. Einen Monat später die ersten selbstständigen Atemzüge, die ersten gesprochenen Worte.

Fast gesamter Körper gelähmt

Was blieb, war die komplette Lähmung ihres Körpers – bis auf den Kopf. Durch Physio- und Ergotherapie konnten kleine Fortschritte erzielt werden. Zwei Arme und die Finger einer Hand kann die heute 19-Jährige mittlerweile wieder bewegen. Doch: „Franzi ist weiterhin komplett auf fremde Hilfe angewiesen“, betont der Verein aus Oberveischede. Auch die Ursache des Infarkts bleibt unbekannt.

Bald geht es für Franzi wieder nach Hause – auch dort hat sich einiges verändert und wurde umgebaut. Die Unterstützung durch Pflegeversicherung und Krankenkasse sind eine kleine Stütze, jedoch reichen sie nicht aus.

„Es muss weitergehen“

„Wir für uns“ in Oberverscheide möchte Franzi auf ihrem Weg helfen und Spenden sammeln: „Es muss weitergehen und Franzi will mit aller Kraft dafür kämpfen. Einen wichtigen Beitrag kann ein Treppenlift leisten, der es ihr zunächst mit Unterstützung ermöglichen wird, sich mit ihrem Rollstuhl zwischen den Wohnräumen und dem Bad (andere Etage) zu bewegen.“

Ein solcher Treppenlift kostet etwa 28.000 Euro. „Daneben gibt ihr eine mittelfristig mögliche Behandlung in einem Zentrum für Rehabilitation Hoffnung, wo ihr ganzer Körper mobilisiert werden könnte“, formuliert der Verein ein weiteres Spendenziel. Diese Reha dauert zwei bis drei Monate, die Kosten betragen etwa 5.000 Euro pro Woche. Eine Unterstützung durch Krankenkasse und Versicherung sei nicht sicher.

Erstes Ziel an einem Tag erreicht

In einem überwältigendem Tempo verbreitete sich der Spendenaufruf für Franzi, der am Donnerstagmorgen, 20. April, online gegangen war. Gerade in den sozialen Medien wurde die Aktion geteilt und geteilt. „Wir waren überrascht, wie schnell sich der Aufruf verbreitet hat“, erzählt Meinolf Kühr, Vorsitzender des Oberveischeder Vereins.

„Schon jetzt haben wir unser erstes Ziel erreicht: Der Treppenlift kann bezahlt werden. Es ist unvorstellbar, dass das an einem Tag geschafft wurde und so gut angenommen wurde. Wir sind begeistert!“ Manche hätten 5 Euro gespendet, manche 500 Euro. Die Spendenbereitschaft ist riesengroß. Bis Freitag, 11.30 Uhr, hatten 710 Spender auf betterplace.org bereits 31.815 Euro gespendet.

Unterstützung für Dorfbewohner

Ziel des Vereins „Wir für uns“ ist es, Dorfbewohner zu unterstützen, die auf Hilfe angewiesen sind. Gerade jene, die keine Unterstützung durch den Familienbund erfahren, wie ältere alleinstehende Menschen. „Wir sind ein Dorf und wir sind ein Verein, der für das Dorf da sind“, unterstreicht Meinolf Kühr.

Auch die Familie von Franzi habe der Verein angesprochen und Hilfe angeboten. Im Gespräch mit anderen Familien aus dem Dorf entwickelte sich dann die Spendenaktion. Nach dem großartigen Anlauf bedankt sich der Verein am Freitag, 21. April, auf seiner Website für die große Spendenbereitschaft:

„Nicht für möglich gehalten“

„Eine Resonanz in dieser Geschwindigkeit und Größenordnung hätten wir nicht für möglich gehalten. Die vielen eingegangenen Spenden werden Franzi und ihrer Familie die baldige Rückkehr nach Oberveischede deutlich erleichtern und Sicherheit für die kommenden Wochen geben.“

Neben der Behandlung hofft der Verein, Franzi mit den Spenden auch technische Hilfsmittel und Umbaumaßnahmen für ein barrierefreies Leben finanzieren zu können.

Spendenkonto für Franzi:

wfu Oberveischede

IBAN: DE87 4625 0049 0000 1730 21

Sparkasse Olpe

Stichwort: „Hilfe für Franzi“

Im Verwendungszweck sollte die Adresse des Spenders angegeben werden.


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