Olpe. Sanierung oder Rathaus-Neubau? Entschieden wurde nichts im Ausschuss Umwelt, Planen, Bauen. Hier sollten am Montagnachmittag noch ausstehende Fragen geklärt werden. Abgestimmt wird aber erst in der Stadtverordnetenversammlung am kommenden Donnerstag, 10. November. Christian Hohn (Grüne) würde lieber die Bürger entscheiden lassen. Er brachte er einen Ratsbürgerentscheid ins Gespräch. Hohn sah die versprochene Bürgerbeteiligung im Vorfeld der Entscheidung als nicht ausreichend an.
Zweieinhalb Stunden lang informierten externe Experten und die Verwaltung die Ausschussmitglieder über Fragen zum Standortauswahlverfahren für das neue Olper Rathaus. Der Ratssaal voll besetzt, das Bürgerinteresse groß. Kosten und Details einer Sanierung des bestehenden Rathauses kamen zur Sprache. Laut Thomas Mandt von der Kölner Beratungsgesellschaft VBD summieren sich die Sanierungskosten auf rund 11,7 Millionen Euro. Enthalten sind darin ca. 1,2 Millionen Euro für die zeitweise Auslagerung von Büros. Hinzu kämen Instandhaltungskosten von geschätzten 4,4 Millionen Euro in den nächsten 20 Jahren. Mandt machte deutlich, dass trotz dieser Kosten kein Standard erreichbar sei, wie er heute üblich sei. Das gelte insbesondere für Barrierefreiheit und Klimatisierung des Gebäudes.
Dominik Geyer vom Kölner Büro Janzen (Stadt- und Regionalplanung) lenkte den Blick auf die städtebauliche Entwicklung. Das Rathaus bilde nicht den Stadtkern, sondern stelle eine „Eingangssituation“ in die Stadt dar. Hier müsse eine attraktive Verbindung zwischen dem bisherigen Stadtkern und den neuen Einzelhandelsangeboten im Bahnhofsumfeld geschaffen werden. Geyer zeigte Möglichkeiten auf, wie das mit dem Rathaus am derzeitigen oder an einem neuen Standort aussehen könnte. Mit Skizzen einer Promenade samt Wohnbebauung an der Bigge präsentierte er nunmehr öffentlich, was der interfraktionelle Arbeitskreis „Rathaus“ schon kannte: Ideen für neue Olper Perspektiven. Wohnen am Wasser sei hoch attraktiv, warb er für die Idee.