Praktikum im Olper Krankenhaus: Mittendrin statt nur dabei

Drei Studierende assistieren im OP


Niko Rehse, Marius Kreis und Frederic Soest (von links) assistieren im Rahmen des Medizinstudiums im St. Martinus-Hospital während der Operationen. von privat
Niko Rehse, Marius Kreis und Frederic Soest (von links) assistieren im Rahmen des Medizinstudiums im St. Martinus-Hospital während der Operationen. © privat

Olpe. Famulatur, so lautet der Fachbegriff für das medizinische Praktikum, das Studierende nach dem Physikum im Rahmen des Medizinstudiums absolvieren. Derzeit sammeln mit Niko Rehse, Frederic Soest und Marius Kreis drei junge angehende Mediziner ihre Erfahrungen in der Chirurgie des St. Martinus-Hospitals in Olpe.


„Im OP zu assistieren, davon durfte man damals nur träumen. Wir durften nicht mal gemeinsam mit den Ärzten essen gehen“, erzählt Dr. Karl-Heinz Ebert, Chefarzt für Allgemein- und Visceralchirurgie am St. Martinus-Hospital. Er war Ende der 70er-Jahre Famulant.

Heute sieht der Arbeitsalltag der Famulanten anders aus. Die drei angehenden Mediziner haben ihre Wurzeln im Kreis Olpe und kommen während der vorlesungsfreien Zeit hierher zurück. „Die Heimatnähe ist natürlich ein nicht zu vernachlässigender Faktor, der einen hierherzieht“, weiß Niko Rehse.
Qualität des Praktikums
Den 20-Jährigen hat es zum Studium ins österreichische Innsbruck gezogen. „Ausschlaggebend ist für mich jedoch die Qualität des Praktikums“, berichtet er. „Ein kleineres Haus bietet ganz andere Möglichkeiten. Wir können hier echte Praxiserfahrung sammeln. Wir stehen mit den Ärzten am OP-Tisch, das ist ein echtes Privileg. Wir bauen hier ein Verhältnis zu den Kollegen auf, was an einer großen Uniklinik nur schwer möglich wäre.“

Auch die Zusammenarbeit mit den Kollegen aus der Pflege beschreiben die Studenten als positiv. „Alle nehmen sich ausreichend Zeit, auch, wenn es oft stressig zugeht“, berichtet Frederic Soest. „Schön ist auch, dass die Anästhesisten einen Teil ihrer Zeit opfern und uns Einblicke auf „die andere Seite“ gewähren, nämlich in das, was vor der OP passiert.“
Studentischer OP-Assistent
Die Famulatur in Olpe hat für die drei einen weiteren Mehrwert mit sich gebracht: Sie machen währenddessen eine Ausbildung zum studentischen OP-Assistenten. Bei der Ausbildung soll den Studierenden ein aktiverer Einsatz im OP ermöglicht werden.

„Das kann ich so bestätigen“, weiß Marius Kreis. „Das Zertifikat, das wir hier erwerben können, ist sozusagen unsere Eintrittskarte für weitere Jobs im OP.“

Dass sie nach Abschluss des Medizinstudiums zurück in die Heimat kehren, schließt keiner der Praktikanten aus. Gute Aussichten, dass die Zukunft für den Medizinstandort Olpe langfristig gesichert wird.
Artikel teilen: