Planungen für das Bürgerhaus Olpe stoßen nicht bei allen auf Begeisterung

Corona als Unsicherheitsfaktor


Nicht alle Ratsmitglieder sind vom neuen Bürgerhaus in Olpe begeistert. von Sigrid Mynar
Nicht alle Ratsmitglieder sind vom neuen Bürgerhaus in Olpe begeistert. © Sigrid Mynar

Olpe. Die Planungen für das Bürgerhaus (Rathaus) in Olpe gehen in die nächste Runde. Einige Ratsmitglieder haben jedoch angesichts der Corona-Situation ihre Bedenken.


Bevor es in der Sitzung am Mittwochabend, 28. Oktober, zur Abstimmung kam, bei der die große Mehrheit der Ratsmitglieder sich dafür entschied, Gespräche mit dem Gewinner des Architektenwettbewerbs zu führen, gab es verschiedene Meinungen zum Thema Bürgerhaus.
Schritte der Vorplanungen
Zunächst einmal stellten Bürgermeister Peter Weber sowie die Technische Beigeordnete, Judith Feldner, in der Sitzung die einzelnen Schritte der Vorplanungen vor.  Durch den Beschluss der Stadtverordnetenversammlung ist nun die Verwaltung in der Pflicht, Verhandlungen mit den Architekten zu führen. Das bedeutet jedoch nicht zwangsweise, dass dies zu einer Auftragsvergabe verpflichtet.

Viel Kritik gab es von der SPD und von den Grünen. Der Fraktionsvorsitzende der Sozialdemokraten, Volker Reichel, betonte, dass die finanzielle Situation wegen der Corona-Pandemiederzeit unübersichtlich sei. Deshalb seien Verhandlungen mit Architektenbüros momentan nicht zumutbar. Zudem würden viele Olper erwarten, dass man das Geld anderweitig investiere.
Nicht in „Glaspalast“ investieren
Auch Marie-Christin Stamm schloss sich ihrem Fraktionsvorsitzenden an. Ein solch kostspieliges Projekt sei angesichts von Corona eine „Mammutaufgabe“ . Viele Existenzen stünden auf dem Spiel und mehr als genug Leute bangten um ihre Existenz oder stünden bereits jetzt vor dem Nichts. Deshalb solle man in die Menschen und nicht in einen „ Glaspalast “ investieren.

Anders sah das der CDU-Fraktionsvorsitzende Carsten Sieg. Aus seiner Sicht müsse man gerade jetzt beweisen, dass auf die Politik Verlass sei. Man könne nicht einfach so die heimischen Handwerker und Meisterbetriebe in Stich lassen. Der Bau des Bürgerhauses werde dafür sorgen, die Auftragslage zu sichernt und die Konjunktur in der Region zu stützen. Außerdem dürfe man sich nicht die Fördermittel des Landes NRW entgehen lassen.
„Ich habe fertig ... "
Der Satz, der wohl für das meiste Aufsehen sorgte, kam an diesem Abend von Siegbert Rasche (CDU). Obwohl die Union geschlossen für den Antrag stimmte, entschied sich Rasche in seiner letzten Sitzung als Ratsmitglied gegen die Linie seiner Partei.

In den vergangenen Jahren sei für wesentlich wichtigere Dinge weniger oder gar kein Geld ausgegeben worden, sei es Infrastruktur oder die Digitalisierung. Deshalb fiel Rasches letzter Satz wie folgt aus: „Ich habe fertig mit dieser Politik.“
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