Olper Team: Trotz kleiner Panne Teilnahme an Bundeswettbewerb

NRW-Feuerwehr-Meisterschaft im Kreuzbergstadion


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In verschiedenen Wettbewerben mussten sich die Teilnehmer stellen. von s: Rüdiger Kahlke
In verschiedenen Wettbewerben mussten sich die Teilnehmer stellen. © s: Rüdiger Kahlke

Olpe. „So, Jungs, wuppt das Ding.“ Von Christian Hengstebeck, Leiter der Feuerwehr, gab es noch eine verbale Aufmunterung und einen kameradschaftliches Abklatschen, dann war Konzentration angesagt. Mit zwei Gruppen nahm die Feuerwehr Olpe am Samstag, 15. Juni, an der Landesmeisterschaft der Feuerwehren teil. Zum dritten Mal waren die Olper im Kreuzbergstadion selbst Ausrichter des Wettbewerbs.


„Gerät überprüft und in Ordnung“, meldet Gruppenführer Patrick Brüser. Auf Pfiff legt sein Team los. In 36,7 Sekunden lösen die Olper ihre Aufgabe. Eine gute Zeit. Das bestätigen sachkundige Beobachter. Wenn…, ja, wenn da nicht die Bewerter wären. An der Saugleitung hatte sich eine Kupplung gelöst. Das bringt 20 Strafsekunden. Zudem bemängelten sie, dass der „Fertig-Buzzer“ zu früh gedrückt worden sei. Das Ergebnis drückt auch die Stimmung – kurzzeitig.

„Für den Titel wird es nicht reichen“, bilanzierte Hengstebeck kurz nachdem auch der Staffellauf langsamer als üblich absolviert war. Zufrieden war der Feuerwehr-Chef dennoch. Für die Qualifikation zur deutschen Feuerwehr-Meisterschaft im nächsten Jahr hat es gereicht. Neun Gruppen, und damit alle, die in Olpe an den Start gegangen waren, können im Sommer 2020 mit zur deutschen Meisterschaft nach Bad Frankenhausen in Thüringen fahren.

Trotz der Wettkampf-Panne sah Hengstebeck das Ergebnis positiv. Im Vergleich mit anderen Gruppen habe sich das Olper Wettkampfteam als leistungsfähig erwiesen. Noch im Training am Morgen sei der Löschangriff fehlerfrei in 36 Sekunden erfolgt und der Staffellauf in guten 60,5 Sekunden absolviert worden. Da könne man dem Team nicht vorwerfen, es sei nicht gut vorbereitet gewesen.
Hengstebeck: Risiko muss man eingehen
„Man muss bei dem Tempo auch ein Risiko eingehen“, verwies Hengstebeck auf die internationale Konkurrenz, die die Wettkämpfe fast profimäßig angehe. Dass die Wettbewerbe im Kreuzbergstadion auch auf so großes Zuschauerinteresse gestoßen seien, bestärke die Feuerwehr, in dem Rahmen weiterzumachen.

Nach dem Training am Vormittag wurde die Landesmeisterschaft mit leichter Verspätung gegen 13.30 Uhr offiziell eröffnet. Nach dem Einmarsch der Akteure, angeführt vom Musikcorps der Feuerwehr, eröffnet Uwe Witthake, Landeswettbewerbsleiter, den NRW-Entscheid nach CTIF-Vorgaben. Parallel zur NRW-Feuerwehrmeisterschaft kämpften die Teams um Punkte für den Deutschland-Pokal, das Bundesleistungsabzeichen und den Kuppelcup.
Olper Wehr musste nicht lange überlegen
Bürgermeister Peter Weber zeigte sich in seinem Grußwort erfreut, „wieder Ausrichter zu sein“ und neben den Teams aus Nordrhein-Westfalen Mannschaften aus ganz Deutschland begrüßen zu können. Er verwies auf die die lange Tradition, die die Feuerwehrwettkämpfe in Olpe haben. Die Landesmeisterschaft werde bereits zum dritten Mal ausgerichtet. Zudem war Olpe einmal Ausrichter des Bundeswettbewerbs.

Nachdem die Feuerwehr bei der Olympiade 2017 in Villach angesprochen worden sei, den Landeswettbewerb mal wieder auszurichten, habe sie wie gewohnt reagiert: „Es wurde angepackt und organisiert.“ Weber dankte den vielen Helferinnen und Helfern, „ohne die so ein Event nicht möglich wäre.“ Er drückte allen Teilnehmern die Daumen und bat um Verständnis, dass der Daumendruck für die beiden Olper Teams etwas fester ausfalle.
„Fire Abend“ mit Siegerehrung und Party
Thomas Hengstebeck, stellvertretender Kreisbrandmeister, wies auf das Verbindende eines solchen Wettbewerbs hin. Er bringe Menschen verschiedener Generationen zusammen und stelle den hohen Leistungsstand der Feuerwehren vor. Sein Wunsch vor dem Start: „Kommt gut und gesund durch die Übungen.“

Der Abend stand im Zeichen der Entspannung. Nach der Siegerehrung stieg im Feuerwehrhaus die Party. „Fire Abend“ war das Motto. Der Musikzug der Feuerwehr Iseringhausen sorgte für den flotten Party-Sound.
Dies und Das

  • Die Gruppe A der Feuerwehr Olpe trat an mit: Partrick Brüser, Marius Bröcher, Sebastian Ditzell, Christian Kappestein, Oliver Zeppenfeld, Andreas Gummersbach, Florian Schröder, Linus Knorn, Simon Bröcher, Reserve: Alexander Wigger.
  • Das B-Team stellten: Tobias Schulte, Thorsten Hesse, Sascha Rink, Michael Reperich, Patrick Schneider, Sebastian Stachelscheid, Christian Stahl, Frank Hachenberg, Marcel Stachelscheid, Reserve: Christian Hengstebeck.
  • Die Feuerwehr Olpe war mit etwa 50 Kräften beteiligt, die für Verpflegung und Organisation eingesetzt waren.
  • Neben Teams aus NRW kamen auch Gruppen aus Hessen, Rheinland-Pfalz, Niedersachsen und Baden-Württemberg.
  • Im Kreuzbergstadion gingen insgesamt 210 Wettbewerbsteilnehmer an den Start, die von 30 Schiedsrichtern beobachtet wurden.
  • Beim Löschangriff muss eine Wasserversorgung von der Entnahmestelle bis zu einem angenommenen Brandherd aufgebaut werden.
  • Beim Staffellauf müssen acht Läufer jeweils 50 Meter laufen und dabei einen Schwebebalken, eine Hinderniswand und ein Rohr bewältigen.
  • Die Wettkampfabteilung der Olper Feuerwehr besteht fast 50 Jahre. Sie hat in der Zeit acht Mal internationales Gold, zwei Mal internationales Silber und zehn Mal nationales Gold geholt.
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Olper Team: Trotz kleiner Panne Teilnahme an Bundeswettbewerb
Die Ergebnisse
Kuppelcup: In der Gesamtwertung landeten die beiden Olper Team bei der Gesamtpunktzahl im oberen und unteren Mittelfeld. In der NRW-Wertung erreichte Olpe A die drittbeste Punktzahl hinter Bad Berleburg - Arfeld A2 und Reken A. Das Team Olpe B kam auf den sechsten Platz unter den neun Teilnehmern.

Landespokal NRW A: Olpe A kam hinter Berleburg - Arfeld A1, Rehe - Steinbeck A1 und Reken A auf Rang vier. In der „B“-Wertung erreichte Olpe hinter Reken - Steinbeck B und Bad Berleburg - Arfeld B Platz 3.

Deutschlandpokal und Gesamtwertung „A“: Neunter Platz für das Team Olpe A - trotz drittbester Zeit beim Löschangriff. Ausschlaggebend waren 20 Strafpunkte wegen der Fehler beim Löschangriff. Bei den „B“-Teams landete Olpe auf Platz 5, erreichte im Staffellaluf zwar die beste Zeit, musste aber ebenfalls 20 Strafpunkte hinnehmen.
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