Olper Gymnasiasten bestaunen in Jülich Technologien von morgen

Physik-Leistungskurs des St- Franziskus-Gymnasiums besichtigt Forschungszentrum


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Olpe/Jülich. Knapp 2000 Wissenschaftler und 4000 Mitarbeiter arbeiten im Forschungszentrum Jülich an der Entwicklung der Technologien von morgen. Nirgendwo in Deutschland gibt es eine so große Forschungsvielfalt an einem Ort wie hier. Jetzt reiste der Physik-Leistungskurs der Q1 des St.-Franziskus-Gymnasiums in den Westen NRWs, um einen Eindruck vom aktuellen Stand bei Forschungsprojekten und -themen zu bekommen.


„Ziel der Exkursion ist, dass die Schüler erfahren, welche spannenden Themen zurzeit in der Forschung bearbeitet werden und wie faszinierend naturwissenschaftliche Forschung ist“, erklärte Physiklehrer Manuel Cordes das Ziel der Exkursion. Dafür gibt es nach seiner Meinung kein besseres Ziel als das Forschungszentrum Jülich, das mit einer großen Vielfalt an Fragestellungen beeindrucke. So wird in Jülich zum Beispiel mit Hilfe physikalischer Untersuchungsmethoden wie MRT und PET und einem Super-Computer ein europäisches Projekt zur Kartierung des Gehirns durchgeführt. Hierdurch erhofften sich die Forscher Aufschlüsse über Erkrankungen wie Alzheimer, so Cordes.

In der künstlichen Atmosphäre „Saphir“ können die Bedingungen für das Wachstum von Pflanzen untersucht werden, auf dem Feld daneben versucht man, aus Algen Kerosin herzustellen. Auch der Teilchenbeschleuniger COSY steht den Wissenschaftlern zur Verfügung, um Materialien zu untersuchen und die Grundlagenforschung für kommende Entwicklungen voranzutreiben. Die Schüler bekamen einen Einblick, wie aus Grundlagenforschung technische Anwendungen werden. Im Peter-Grünberg-Institut wurden ihnen neue Speichertechnologien vorgestellt, mit denen sich der elektrische Widerstand von Metallen unter dem Einfluss von magnetischen Feldern ändert. Den Aufbau und das Prinzip solcher Chips sowie mögliche Einsatzgebiete waren Inhalte des Vortrages am Institut des letzten deutschen Physik-Nobelpreisträgers.
Der größte Reinraum Europas
Solche Speicher-Chips und auch andere Materialentwicklungen sind in der Entwicklung sehr empfindlich. Daher befindet sich auf dem Gelände des Forschungszentrums der größte Reinraum Europas, die Helmholtz Nano-Facility. „Hier wird garantiert, dass in einem Kubikmeter Luft maximal vier Partikel sind, die die Materialien beschädigen können. Ein extrem kleiner Wert“, erklärte Manuel Cordes. Den Schülern wurde erklärt, wie man diesen Wert erreicht und welche Herstellungs- und Untersuchungsmethoden einen solchen Reinraum benötigen. 

Insgesamt war die Exkursion nach Jülich für den Physik-Leistungskurs ein gelungener Einblick in die Welt der Forschung, der Lust gemacht habe auf Naturwissenschaften, so Cordes.
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