Olpe investiert viele Millionen – und nimmt dafür hohe Verschuldung in Kauf

3,4 Mio. Euro Defizit im Haushaltsplanentwurf


  • Olpe, 04.11.2021
  • Politik
  • Von Wolfgang Schneider
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Blick auf den alten Busbahnhof (Vordergrund) und den alten Bahnhof sowie die Brachflächen dahinter. Hier soll ein neues Stück Innenstadt entstehen - inklusive neuem Rathaus. von neueweichen.de
Blick auf den alten Busbahnhof (Vordergrund) und den alten Bahnhof sowie die Brachflächen dahinter. Hier soll ein neues Stück Innenstadt entstehen - inklusive neuem Rathaus. © neueweichen.de

Olpe. In Olpe brechen Zeiten an, in denen die Stadt viel Geld in die Hand nimmt, um die Innenstadt umzugestalten, ein neues Rathaus zu bauen und sich zukunftsträchtig aufzustellen. Das wird im Entwurf des Haushaltsplans 2022 deutlich, den Bürgermeister Peter Weber und Kämmerer Thomas Bär am Donnerstagabend, 4. November, dem Stadtrat vorlegten. 28,8 Millionen Euro will die Stadt investieren. Diese enorme Summe führt dazu, dass der Etat mit einem Defizit von 3,4 Millionen Euro abschließt.


Eine Tatsache, die die Stadtverordneten aus jüngerer Zeit gar nicht mehr kennen. Denn in den Jahren 2016 bis 2020 gab es stets einen ordentlichen Überschuss – und damit ist auch in diesem Jahr zu rechnen. Ab 2022 kommen dann die Jahre mit Defiziten, stimmten Weber und Bär die Politiker ein. Der Bürgermeister sprach von einem „zukunftsweisenden Haushaltsplanentwurf, der unsere Stadt weiter voranbringen und nicht überfordern“ werde.

„Springen über die Hürde“

Allein auf die Investitionen, die im Zusammenhang mit dem Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzept (ISEK) inklusive Rathaus-Neubau anstehen, entfallen in den nächsten Jahren 67 Millionen Euro. Weber: „Aber es sind die Investitionen in die Zukunft, auf die wir uns seit vielen Jahren vorbereiten. Wir haben einen langen Anlauf genommen. Nun springen wir über die Hürde in die Umsetzungsphase.“

Bürgermeister Peter Weber: Lebensqualität steigern. von Stadt Olpe
Bürgermeister Peter Weber: Lebensqualität steigern. © Stadt Olpe

Kämmerer Bär sprach von einem „gewaltigen Investitionsvolumen“, das die Stadt vor der Brust habe. Dieser „finanzielle Kraftakt“ sei angesichts der guten vergangenen Jahre zwar zu stemmen, aber führe auch zu einem deutlichen Anstieg der Kreditaufnahme. „Wir steuern bei der Verschuldung mittelfristig auf einen neuen Rekord zu“, so der Kämmerer.

Klage über Kreisumlage

Allein 12 Millionen Euro will die Stadt im kommenden Jahr in den Hochbau stecken. Die größten investiven Posten sind die Sanierung des Städtischen Gymnasiums (7,7 Mio.), die Anlaufphase des Rathaus-Neubaus (3,2 Mio.), Lüftungskonzepte für Schulen und Turnhallen (2,9 Mio.) und der Abriss der Realschule (2 Mio.).

Beklagt wurde von der Olper Verwaltungsspitze – wie andernorts auch – die ständig steigende Kreisumlage. Kommendes Jahr muss die Stadt 24 Millionen Euro an den Kreis überweisen, 1,4 Millionen Euro mehr als dieses Jahr. Ein Ende der Steigerung sei in den kommenden Jahren nicht abzusehen, sagte Bär – im Gegenteil: „Die Kreisumlage wird uns irgendwann auffressen.“

Lebensqualität steigern

Bürgermeister Peter Weber betonte, mit den zahlreichen Projekten, die in den nächsten Jahren umgesetzt werden sollen, verfolge die Stadt ein konkretes Ziel: „Wir wollen den Wirtschafts-, Einzelhandels- und Tourismusstandort Olpe noch attraktiver zu machen. Damit steigern wir die Lebensqualität für die Menschen in der Stadt Olpe.“

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