Oberverwaltungsgericht stoppt Windräder-Bau in Apollmicke
- Olpe, 07.07.2017

Apollmicke. Das Oberverwaltungsgericht für das Land Nordrhein-Westfalen hat das Windkraft-Projekt auf dem Rahrbacher Weidekamp in Apollmicke gestoppt. Die Gegner des Projekts freuen sich, kündigen aber an, sich weiter gegen die „Umzingelung“ von Windrädern einsetzen zu wollen.

Jochen Billich kommentiert die Entscheidung des Oberverwaltungsgerichtes so: „Es handelt sich zwar zunächst nur um die Anordnung eines Baustopps, aber das Oberverwaltungsgericht hat in seiner Entscheidung überdeutlich formuliert, dass die vom Kreis Olpe erteilte Genehmigung einer rechtlichen Prüfung nicht standhalten kann. Nicht nur die Umweltverträglichkeitsvorprüfungen des Kreises Olpe, basierend auf dem vom Windkraftprojektierer vorgelegten Gutachten, waren mangelhaft.“

Mit seinem Beschluss habe das OVG dem Kreis Olpe nun deutlich gemacht, dass die naturschutzfachlichen Untersuchungen im Rahmen der Genehmigung des Windparks „völlig unzureichend“ waren. Jochen Billich betonte, dass dies nun nicht mehr zu reparieren ist. Die Reparaturversuche, die man in erster Instanz vor dem Verwaltungsgericht noch unternommen hat, sind jetzt in zweiter Instanz nicht mehr möglich. Nach seiner Einschätzung wird das Oberverwaltungsgericht nun auch die Berufung gegen das Arnsberger Urteil zulassen und die erteilte immissionsschutzrechtliche Genehmigung für den Windpark aufheben.
Eine gewaltige Zerstörung von Landschaftsbestandteilen durch zwei Kilometer lange Baustraßen, durch das Umkrempeln großer Flächen des Rahrbacher Weidekamps, das Verteilen von 10.000 Tonnen Schotter, die Einbringung von ca. 800 Tonnen Betons für die angefangenen Windkraftanlagenfundamente – das alles hätte vermieden werden können, so Billich. Nun sei ein erheblicher Teil der Landschaft verschandelt; nach der Aufhebung der Baugenehmigung werde alles zurückgebaut werden müssen.
Unterstützung in ihrem Kampf gegen die Windkraftanlagen erhalten die Apollmicker aus Oberveischede. Der Kreistagsabgeordnete Lothar Sabisch und die Dorfgemeinschaft haben die unmittelbar Betroffenen unterstützt, sind mit dem „Teilerfolg“ aber noch nicht zufrieden. Sie wollen sich weiter intensiv dafür einsetzen, die „Umzingelung von Oberveischede durch Windkraftanlagen, wie das im Entwurf des Regionalplanes vorgesehen war, abzuwenden“.
