Nachtruhe verkürzt: Eichhagener dürfen länger Dorffest feiern
Spätabendlicher Lärm sorgte für Riss im Dorf
- Olpe, 04.07.2019
- Von Wolfgang Schneider

Olpe/Eichhagen. Das alljährliche Dorffest wird im kleinen Ort Eichhagen seit mehr als 40 Jahren gefeiert und ist so etwas wie eine Institution. Doch in den vergangenen Jahren gab es Dissonanzen. Denn eine Anlieger-Familie störte sich am spätabendlichen Lärm durch das Fest an und in den Dorfgaragen. Sie pocht darauf, dass um 22 Uhr Schluss sein müsse mit lauter Musik.

Sein Dorffest wollte sich der Bürgerverein aber nicht reglementieren lassen. Deshalb beantragte er eine Ausnahme von den Regelungen des Landes-Immissionsschutzgesetzes. Das sieht vor, dass von 22 bis 6 Uhr Nachtruhe herrscht und in dieser Zeit Musik nicht laut abgespielt bzw. vorgetragen werden darf.

Solche Ausnahmen von der Nachtruhe sind durchaus möglich und üblich – zum Beispiel bei allen Schützenfesten im Olper Stadtgebiet. Da Eichhagen keinen Schützenverein hat und stattdessen das Dorffest der traditionelle Höhepunkt im Jahr ist, befürwortete auch die Stadtverwaltung den Antrag auf Verkürzung der Nachtruhe. Entscheiden musste am Mittwochnachmittag, 3. Juli, die Stadtverordnetenversammlung.
„Wenn solche Feste nicht mehr stattfinden, geht eine wichtige Grundlage der Dorfgemeinschaft verloren“, fand auch Martin Moseler (FDP). „Ein Dorffest soll ein Fest einen. Das hat in Eichhagen funktioniert – und ich hoffe, dass es auch künftig funktioniert“, appellierte Volker Reichel (SPD) an beide Seiten. Michael Wrede (CDU) pflichtete bei: „Ich hoffe, dass der Riss im Dorf schnell gekittet werden kann.“
