Muslimische Gemeinde hilft im Katastrophengebiet Ahrweiler

Ehrenamtliches Engagement


Die muslimische Gemeinde Ahmadiyya Muslim Jamaat packt im Katastrophengebiet an. von privat
Die muslimische Gemeinde Ahmadiyya Muslim Jamaat packt im Katastrophengebiet an. © privat

Ahrweiler/Olpe. „Wir sind alle Deutschland“ steht auf den T-Shirts von Qamar Warraich und seinen Freunden, die täglich ehrenamtlich im Katastrophengebiet Kreis Ahrweiler und Umgebung als freiwillige Hilfskräfte unterwegs sind.


Sie alle sind Mitglieder der muslimischen Gemeinde Ahmadiyya Muslim Jamaat, die sich die grundlegenden Werte des Islams zum Motto gemacht hat: die Barmherzigkeit und die Gerechtigkeit gegenüber allen Menschen. Aus diesem Grund scheint es für Aakash Mehmood (3. v.L.), Qamar Warraich (5. v.L.), Kashif Javeed (9. v.L.) und die anderen Gemeindemitglieder eine Selbstverständlichkeit die Menschen, die Opfer der Flutkatastrophe wurden, tatkräftig zu unterstützen.

Jeden Tag wird von den deutschlandweiten Spenden der Gemeinde für rund 3.000 Menschen gekocht. Anschließend fahren die Gemeindemitglieder aus Olpe und Siegen in Fahrgemeinschaften in das Katastrophengebiet und treffen dort die anderen Gemeindemitglieder aus ganz Deutschland. Sie teilen sich in kleine Gruppen auf und verteilen das Essen an die Einsatzkräfte der Feuerwehr und Polizei, aber auch an den Haustüren der Bewohner.

„Es fließen auch Tränen“

Durch die Interaktion mit den Menschen vor Ort komme es immer wieder zu Gesprächen mit Betroffenen. Gespräche seien ganz wichtig und „es fließen auch Tränen“, berichtete der Kölner Theologe und Imam Mahmood Ahmad Malhi (5. v.L.). Nachdem das Essen verteilt ist, begeben sich die Hilfskräfte in vollgelaufene Keller und Wohnungen, um die Häuser von Matsch und zerstörtem Mobiliar zu befreien. Der Zuspruch und die Dankbarkeit der Menschen vor Ort sei groß.

„Wir möchten Menschen helfen, egal welcher Religion sie angehören oder welche Hautfarbe sie haben. Wir haben in Deutschland Hilfe und ein neues Leben bekommen und möchten den Menschen in Not auch helfen“, erklärte Qamar Warraich. Er selbst ist vor einigen Jahren mit seiner Familie aus Pakistan nach Deutschland gekommen. Wenn ein ereignisreicher Arbeitstag zu Ende geht „kann man zufrieden ins Bett gehen“, sagte Mahmood Ahmad Malhi.

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