Modern, lehrreich, barrierefrei: Olpe bei digitaler Stadtführung entdecken

Innovatives Projekt von Olpe Aktiv


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Bürgermeister Peter Weber, Lea Hartmann, Silke Niederschlag und Martin Telsnig (v.l.) präsentieren stolz eine der informativen Stationen des neuen Rundgangs. von Lorena Klein
Bürgermeister Peter Weber, Lea Hartmann, Silke Niederschlag und Martin Telsnig (v.l.) präsentieren stolz eine der informativen Stationen des neuen Rundgangs. © Lorena Klein

Olpe. Abwechslungsreich, behindertengerecht und für alle Altersgruppen geeignet - bei der neuen digitalen Stadtführung kann jeder mittels modernster Technik in die Olper Stadtgeschichte eintauchen. Viel Zeit, Nerven und Herzblut haben Silke Niederschlag und Martin Telsnig vom Stadtmarketingverein Olpe Aktiv gemeinsam mit Smart-City-Managerin Lea Hartmann in das innovative Projekt investiert.


Konstruktiver hätte das dreiköpfige Kernteam den Corona-Leerlauf nicht nutzen können. In einer Zeit, in der kulturelle Anliegen oft hinten angestellt werden, plante Olpe Aktiv eine originelle Neugestaltung der Stadtrundgänge. Erste Inspirationen lieferten Bürgerworkshops zu Smart City-Zielen im Januar. Der Gedanke, Tradition und Moderne in Zeiten der voranschreitenden Digitalisierung zu verknüpfen und für jeden erlebbar zu machen, lag dem Stadtmarketingverein besonders am Herzen.

Ob Touristen oder Anwohner, Erwachsene, Kinder und Jugendliche oder Menschen mit Behinderung, ob Mobilitäts- und Sinnesdefizite oder kognitive Beeinträchtigungen - die Zielgruppe der digitalen Stadtführung sollte „alle“ lauten.

Zusammenarbeit mit örtlichen Stadtführern

Dabei sollte der neugestaltete Rundgang keinesfalls eine Konkurrenz zu den bereits bestehenden Angeboten darstellen. Im Gegenteil: Die örtlichen Stadtführer wurden mit ins Boot geholt und unterstützten das Projekt-Team mit ihrem langjährigen Know-How.

Standen die Initiatoren anfangs noch vor einem Berg voller Arbeit und einigen ungeklärten Fragen, nahm das Projekt in zahlreichen Gesprächen und Meetings, der gemeinsamen Festlegung der Stationen sowie der Erstellung der Informationstexte nach und nach Gestalt an. Mit der abschließenden Prüfung der Ergebnisse durch den Stadtarchivar war alles in trockenen Tüchern.

Im Austausch mit Betroffenen

Inklusion wurde in der Projektentwicklung groß geschrieben: Um die angestrebte Barrierefreiheit bestmöglich umzusetzen, stand das Team im stetigen Austausch mit der Lebenshilfe, dem örtlichen Unterstützerkreis, der Behindertenbeauftragten des Kreises sowie mit einzelnen seh- und gehbehinderten Menschen aus Olpe.

Besonders der persönliche Austausch mit Menschen mit Handicap habe einen wesentlichen Beitrag zur Optimierung des Rundganges geleistet, betont Martin Telsnig. „Dazu waren sie auch unheimlich stolz, ein Teil dieses Projekts zu sein“, ergänzt Silke Niederschlag. Auf diese Weise konnten wortwörtlich auch die letzten Stolpersteine aus dem Weg geräumt werden.

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Der digitale Rundgang macht die Olper Stadtgeschichte für alle erlebbar.

Der inklusive Gedanke zieht sich durch das gesamte Konzept: So ist zum Beispiel auch die Höhe und der Neigungswinkel der Hinweisschilder speziell auf Rollstuhlfahrer abgestimmt. Neben einer kurzen Beschreibung, einem Bild der entsprechenden Sehenswürdigkeit sowie einem Kartenausschnitt zur Orientierung, liegt der Fokus auf dem QR-Code. Diesen können Interessierte mit dem Handy einscannen und werden sofort auf eine Webseite weitergeleitet.

Dort kann man wiederum zwischen drei Varianten auswählen: Eine „normale“ Führung, eine Kinder- und Familienversion sowie eine besonders detaillierte Version für Sehbehinderte. Außerdem können die Texte auch auf Englisch, Französisch und Niederländisch übersetzt werden. In Zusammenarbeit mit der Lebenshilfe werden die Infotexte auch nach und nach in Leichter Sprache veröffentlicht.

Eine Bereicherung für die Stadt

Bereits jetzt feiert die moderne Stadtführung erste Erfolge: Beim ADAC-Tourismuspreis NRW 2021 hat es das Olper Projekt in die landesweite Top 10 geschafft.

Auch Bürgermeister Peter Weber freut sich über die enorme Bereicherung für die Stadt Olpe. Das Projekt sei ein hervorragendes Beispiel dafür, wie man Stadtgeschichte mit moderner Technik lebendig machen kann, lobt er das Team von Olpe Aktiv.

Die 15 Stationen
  • Tourist-Information
  • Marktplatz
  • Pannenklöpper
  • Agatha-Statue
  • Geschichtsbrunnen
  • St.-Martinus-Kirche
  • Hexenturm und Engelsturm
  • Stadtmauer
  • Bracken-Denkmal
  • Gedenkstätte
  • Olpe-Fluss und Martinus-Denkmal
  • Gerberviertel
  • Obere Mühle
  • Bleichewiese
  • Evangelische Kirche
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