Mitarbeiter der Hospitalgesellschaft zeigen sich solidarisch

Gemeinsame Pause für mehr Entlastung


Bei einem gemeinsamen Frühstück in der Zeit von 8 bis 10 Uhr zeigten sich im Café Zeppenfeld insgesamt rund 100 Mitarbeiter solidarisch mit von akutem Personalmangel betroffenen Krankenhäusern. von Katholische Hospitalgesellschaft Südwestfalen
Bei einem gemeinsamen Frühstück in der Zeit von 8 bis 10 Uhr zeigten sich im Café Zeppenfeld insgesamt rund 100 Mitarbeiter solidarisch mit von akutem Personalmangel betroffenen Krankenhäusern. © Katholische Hospitalgesellschaft Südwestfalen

Olpe. Die Gewerkschaft ver.di hat landesweit angekündigt, für die Entlastung des Personals in Krankenhäusern einzutreten. Das findet auch Unterstützung in der Belegschaft der beiden Krankenhäuser der Katholischen Hospitalgesellschaft Südwestfalen. Am Dienstag, 21. Februar, solidarisierten sie sich in einer gemeinsamen Frühstückspause mit akut belasteten Mitarbeitern anderer Krankenhäuser.


Nach Berechnungen von ver.di fehlen in Nordrhein-Westfalens Krankenhäusern 35.000 Stellen. Das ist jeder fünfte Arbeitsplatz im Krankenhaus. Schlechte Arbeitsbedingungen seien die Folge. Die Beschäftigten, die arbeiten, damit Patienten gesund werden können, werden selbst krank.

Der Vorsitzende der Mitarbeitervertretung im St.-Martinus-Hospital Michael Wosnitza sieht viele Punkte zur Entlastung des Personals im Olper Krankenhaus bereits umgesetzt, befürchtet aber, dass unzureichende politische Rahmenbedingungen auch die Krankenhäuser der Hospitalgesellschaft dauerhaft vor Herausforderungen stellen werden.

„Wir haben uns an dem Be- und Entlastungscheck von ver.de beteiligt und dabei festgestellt, dass wir auf der betrieblichen Ebene viele Punkte zur Entlastung des Personals bereits umgesetzt haben. Dazu zählen beispielsweise der Abbau von Überstunden, ein Notfallkonzept bei akutem Personalmangel oder ein betriebliches Eingliederungsmanagement. Trotz allem befürchten wir, dass bei unzureichenden politischen Rahmenbedingungen auch auf unsere Mitarbeiter mittel- bis langfristig noch stärkere Arbeitsbelastungen zukommen", sagte Wosnitza.
Lage in Lennestadt und Olpe "komfortabel"
Die Belastung von Mitarbeitern in deutschen Krankenhäusern wird im internationalen Vergleich deutlich. Im Tagdienst ist eine Pflegekraft für zehn Patienten verantwortlich. In England sind es acht, in den Niederlanden fünf und in Norwegen vier (RN4Cast-Studie).

Die Mitarbeiter der Krankenhäuser in Olpe und Lennestadt zeigen sich solidarisch mit von akutem Personalmangel betroffenen Krankenhäusern. Wosnitza: „Im Vergleich zu anderen Kliniken ähnlicher Größe ist die Personalausstattung in unseren Krankenhäusern als komfortabel zu bezeichnen. Damit diese Situation aber nicht ins Gegenteil umschlägt, brauchen wir dauerhaft eine bessere Krankenhausversorgung ohne Gesundheitsschäden für die Beschäftigten. Qualifiziertes Personal anhand gesetzlicher Personalbemessung mit entsprechender Finanzierung könnte eine Lösung des Problems sein.“
Artikel teilen: