Messe im Zeichen der Schließung des Thyssen-Krupp-Werks Lütringhausen
Am Kathreintag müssen alle Räder ruhen
- Olpe, 27.11.2020
- Wirtschaft

Lütringhausen/Olpe. Traditionell wird seit 332 Jahren am 25. November die Katharinenmesse in Olpe gefeiert. Sie geht auf den Tod von Katharina von Alexandrien zurück, der Schutzheiligen vieler Berufe, die mit Rädern und Mechanik zu tun haben. „Am Kathreintag müssen alle Räder ruhen!“, heißt es.

Die Geschäftsführung und die Mitarbeiter von Thyssen-Krupp, vormals Ruegenbergsche Eisenwerke, hielten die jahrhundertelange Tradition der Katharinenmesse am Leben. Diesmal fand die Messe aufgrund der Corona-Regelungen in der Olper Maria Himmelfahrt-Kirche statt und stand ganz im Zeichen der bevorstehenden Schließung des Werkes in Lütringhausen zum Jahresende 2021.

Zelebrant Professor Dr. Wolfgang Werner: „Die Kraft der Solidarität gilt euch allen!“ Die Sorgen und Nöte der Belegschaft und deren Familienangehörigen standen im Mittelpunkt der Katharinenmesse. „Früher war dies ein Feiertag für die Belegschaft, die sich freute, einen Tag lang die Räder stillstehen lassen zu dürfen. Heute bedrückt uns die Aussicht, dass Ende des nächsten Jahres die Räder für immer stehen.“

André Arenz, 1. Bevollmächtigter der IG Metall im Kreis Olpe, hielt die Lesung aus den Römerbriefen. Reiner Stuff, ein Mitglied des Betriebsrates, brachte in den Fürbitten die Sorgen und Nöte der Mitarbeiter zur Sprache. Der Betriebsrat und die KAB Olpe/Siegen gestalteten die Messe mit. Mitglieder der KAB flankierten während der Messe mit Bannern den Altarraum. Die KAB möchte die Tradition der Katharinenmesse weiter fortführen.
Im Anschluss an die Messe traf man sich vor der Kirche, um in lockerer Runde und mit weiten Abständen einer weiteren Tradition nachzukommen. Es gab für alle jedes Jahr Frühstück in der Kantine. Da das in diesem Corona-Jahr nicht möglich war, hatten Helfer belegte Brötchen in Frühstücksbeuteln vorbereitet.
