Mehrstufiger Entscheidungsprozess

Standort für neues Rathaus soll am 22. Juni feststehen / Aktive Bürgerbeteiligung


  • Olpe, 15.03.2016
  • Von Sven Prillwitz
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Für das derzeitige Rathaus kommt eine Sanierung infrage. von s: Sven Prillwitz
Für das derzeitige Rathaus kommt eine Sanierung infrage. © s: Sven Prillwitz

In etwas mehr als drei Monaten soll der Standort für das neue Olper Rathaus endgültig feststehen: Am 22. Juni sollen die Stadtverordneten einen entsprechenden Beschluss fassen – auf der Basis eines mehrstufigen Entscheidungsprozesses, an dem neben zwei Planungsbüros auch die Bürger aktiv beteiligt werden sollen. Der interfraktionelle Arbeitskreis „Rathaus“ um Bürgermeister Peter Weber stellte am Dienstagabend, 15. März, einen konkreten Zeitplan vor, mit dem das Auswahlverfahren abgeschlossen werden soll.


Vier mögliche Standorte bzw. Optionen kommen danach aktuell infrage:
• Die Sanierung des derzeit genutzten Rathausgebäudes • das Bahnhofsgelände unter Einbeziehung des Bahngebäudes und des Alten Lyzeums • die Pestalozzischule auf dem Imberg als Teilstandort; weitere Gebäude kämen hinzu • die Realschule könnte einem Neubau weichen
Dominik Geyer (Planungsbüro Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH, Köln) wird bei einem öffentlichen Workshop am Dienstag, 5. April (siehe Infokasten), neben den generellen Kriterien für die Standortwahl auch die städtebaulichen und wirtschaftlichen Bedingungen der vier genannten Optionen vorstellen. Die Bürger sollen anschließend mit dem Diplom-Ingenieur über die Vor- und Nachteile der vier Standorte diskutieren. Außerdem haben die Teilnehmer die Möglichkeit, weitere Alternativen ins Gespräch zu bringen. „Wir geben den Bürgern etwas an die Hand, damit niemand bei Null anfangen muss, werden aber auch neue Vorschläge zur Diskussion stellen. Es geht darum, möglichst viele Meinungen aufzugreifen“, sagte Frank Heinze vom Büro Heinze und Partner (Dortmund) am Dienstag. Er wird bei dem Workshop die Rolle eines Moderators übernehmen. Beide Büros hatten sich am 1. März einen ersten Eindruck von der städtebaulichen Entwicklung der Olper Innenstadt und des Bahnhofumfelds verschafft.
Bürger und Planer diskutieren erste Auswertung
Nach dem ersten Workshop nimmt das Kölner Planungsbüro für die infrage kommenden Standorte eine detaillierte Bewertung vor. Die Ergebnisse präsentiert Geyer am 23. Mai im Rahmen eines zweiten öffentlichen Workshops – und diskutiert diese anschließend mit den Bürgern. Die dabei ausgearbeiteten Resultate bespricht der Stadtrat am 9. Juni in einer Sondersitzung. Am 22. Juni sollen die Stadtverordneten dann entscheiden, an welcher Stelle das neue Rathaus stehen wird.
„Die Zeit sollte ausreichend sein. Uns ist es wichtig, die Entscheidung und die Kriterien nachvollziehbar zu machen und die Bürger dabei möglichst umfassend einzubringen“, sagte Bürgermeister Peter Weber. Die Wahl des Standorts für das neue Rathaus bezeichnete er als „Schlüsselentscheidung für die weitere Stadtentwicklung“. Eine finanzielle Schmerzgrenze für das neue Rathaus gebe es nicht, so Weber. „Eine Summe zum jetzigen Zeitpunkt festzumachen, wäre unseriös und aus der Luft gegriffen. Klar ist aber, dass uns die Kosten nicht erschlagen dürfen“, sagte der Bürgermeister.
Erstes Gutachten zur Wirtschaftlichkeit liegt vor
Ein bereits vorliegendes Gutachten zur sogenannten „Maßnahmenwirtschaftlichkeit“ der vier Standorte, das die Stadt vor einiger Zeit in Auftrag gegeben hatte, soll in die Bewertung einfließen. Sobald der Rat den endgültigen Standort des neuen Rathauses festgelegt hat, soll laut Weber ein „architektonischer Gestaltungswettbewerb“ für das neue Gebäude beginnen. Parallel dazu soll ein Fachbüro ein Integriertes Handlungskonzept mit dem Schwerpunkt „Städtebauliche Entwicklung des Innenstadtbereichs“ erstellen, sagte Weber außerdem. Damit solle ein Handlungsrahmen geschaffen werden für weitere Maßnahmen im zentralen Versorgungsbereich der Stadt, darunter der Rückbau des alten Busbahnhofs. Das Konzept solle gleichzeitig die Grundlage für Förderanträge auf Zuweisungen von Bund und Land sein, so Weber.
Die Workshops
• Dienstag, 5. April, 18.30 Uhr, Aula der Realschule • Montag, 23. Mai, 19 Uhr, Aula der Realschule
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