Mediziner aus Bolivien beendet Hospitanz im OP des St. Martinus-Hospitals
Paul Flores Chavarria: „Ich werde Organisation und Ordnung vermissen“
- Olpe, 03.12.2016
Olpe. Nach sechs Monaten war die Zeit des Abschieds gekommen. Eine Rückkehr ist allerdings nicht ausgeschlossen und auch ausdrücklich erwünscht: Der bolivianische Mediziner Paul Flores Chavarria hat seine Hospitanz im OP des St. Martinus-Hospitals in Olpe beendet. Der 30-Jährige bildete sich in der Allgemein- und Visceralchirurgie unter Leitung von Chefarzt Dr. Karl-Heinz Ebert weiter.
Rückblick: Noch 2010 hatte ein großer Teil der Bevölkerung in Bolivien keinen Zugang zum Gesundheitswesen gehabt. Die Regierung implementierte seither umfangreiche Programme, um das verfassungsmäßige Recht auf kostenfreien Zugang zum Gesundheitssystem zu garantieren. Es wurden zum Beispiel mobile Einheiten und ein satellitengestütztes Telemedizin-Programm zugunsten der Bevölkerung in abgelegenen Gebieten eingeführt. Impfungen sind kostenlos und erreichen nahezu die gesamte Bevölkerung. Außerdem wird versucht, alle Provinzen mit Krankenhäusern auszustatten und in Stadtteilen mehr Gesundheitszentren zu errichten, um das Versorgungsangebot zu dezentralisieren.
Im Laufe der Zeit reifte der Gedanke, seine Medizinkenntnisse zu vertiefen und in Deutschland zu hospitieren. Die ersten Berührungspunkte mit Deutschland hatte er allerdings auf einem ganz anderen Weg. Seine Schwester lernte während eines Auslandsaufenthaltes einen Deutschen aus Olpe kennen, verliebte sich und heiratete ihn später. In Südwestfalen zu hospitieren, war daher naheliegend für Chavarria. Und so kam es, dass er schon früher Praktika im Olper St. Martinus-Hospital absolvierte. Dem folgte in diesem Jahr eine erstmalige Hospitanz. „Die deutsche Chirurgenausbildung genießt international einen ausgezeichneten Ruf.