Mann soll Wohnung räumen – und setzt sie in Brand

Eskalation bei Zwangsräumung


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Weil ein Mann seine Wohnung nicht räumen wollte, setzte er sie in Brand. von Kai Osthoff
Weil ein Mann seine Wohnung nicht räumen wollte, setzte er sie in Brand. © Kai Osthoff

Unterneger. Eine gerichtliche Zwangsräumung hat am Montagmorgen, 27. Februar, im Olper Ortsteil Unterneger zu einem Wohnungsbrand geführt. Feuerwehr und Polizei waren im Einsatz.


Am Morgen sollte ein 54-jähriger Mieter seine Wohnung in einem Haus an der Negertalstraße räumen. Eine Gerichtsvollzieherin und Mitarbeiter des Ordnungsamtes wollten die Zwangsräumung ausführen.

Damit war der Mieter aber offensichtlich nicht einverstanden und reagierte sehr aggressiv. Aus diesem Grund wurde die Polizei gegen 9.10 Uhr zur Unterstützung hinzugezogen. Als die Polizeibeamten vor Ort eintrafen, drang bereits Rauch aus den Fenstern der Dachgeschosswohnung. Der Mieter hatte einige Kleidungsstücke und Mobiliar in Brand gesetzt. Im Haus wurde der Mann von den Polizeibeamten schließlich vor seiner Wohnung angetroffen. Dabei drohte er zunächst damit, sich selbst töten zu wollen.

Deeskalierendes Gespräch

Die Einsatzkräfte führten ein deeskalierendes Gespräch mit dem Mann. Er kooperierte und verließ das Haus schließlich freiwillig. Die mittlerweile eingetroffene Feuerwehr ging mit einem Trupp zur Brandbekämpfung in der Wohnung vor. Es entstand ein Gesamtschaden im fünfstelligen Eurobereich.

Der Rettungsdienst untersuchte den 54-Jährigen und brachte ihn anschließend ins Krankenhaus. Zusammen mit dem Ordnungsamt wird nach Angaben des Polizeisprechers auch über eine Unterbringung im Krankenhaus nach dem „PsychKG“ (Psychisch-Kranken-Gesetze) nachgedacht.

Den Mieter erwartet unter anderem eine Anzeige wegen Brandstiftung, so Thorsten Scheen. Die Kriminalpolizei übernahm die weiteren Ermittlungen.

Hinweis:

Hintergrund:

In der Regel berichtet die LokalPlus-Redaktion nicht über Suizide und ebensolche Androhungen. Da die Sachlage zunächst unklar und ein größerer Brand, der auch andere Wohnungen in Mitleidenschaft zog, nicht auszuschließen war, erfolgt eine Veröffentlichung.

Betroffene können hier Hilfe finden:

Tel.: 0800/1 11 01 11

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