Oberveischede. Bei der Mitgliederversammlung des Wasserbeschaffungsverbandes im Landhotel Sangermann konnte Verbandsvorsteher Meinhard Remberg knapp 60 Mitglieder begrüßen. Nach der Abhandlung der Regularien trugen Wassermeister Andreas Sabisch und Geschäftsführer Horst Schneider den Jahresbricht vor.
Die Gesamtförderung aus der Quelle und der Tiefenbohrung betrug in 2016 insgesamt 55.180 m³. Davon wurden 41.368 m³ verkauft. Das waren ca. 2 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Anzahl der Anschlüsse ist mit 220 konstant geblieben. Bei den vier Wasseruntersuchungen gab es keinerlei Beanstandungen. Geschäftsführer Horst Schneider berichtete ergänzend von sechs Eigentümerwechseln.
Der Wasserpreis bleibt konstant. Diese erfreuliche Mitteilung wurde von den Mitgliedern mit Beifall aufgenommen. Mit der detaillierten Darstellung der Einnahmen/Überschuss Rechnung inkl. der Kontenstände informierte Meinhard Remberg die Mitglieder über die weiterhin erfreuliche finanzielle Situation des Verbandes.
Zur Entlastung des Vorstandes für das Geschäftsjahr 2016 und zur Wahl des Verbandsvorstehers wurde Lothar Sabisch zum Versammlungsleiter gewählt. Die von ihm beantragte Entlastung des Vorstandes erfolgte dann einstimmig. Er bedankte sich bei dem Vorstand für die geleistete Arbeit insbesondere beim Widerstand gegen die Remondis CP-Anlage. Meinhard Remberg wurde anschließend einstimmig zum Verbandsvorsteher wiedergewählt.
Bei der Wahl der übrigen Vorstandsmitglieder gab es lediglich eine Veränderung. Für den nach zwölf Jahren auf eigenen Wunsch als Beisitzer ausscheidenden Siggi Sangermann rückt André Czipura nach.
Einen breiten Raum nahm anschließend die Diskussion über die von Remondis geplante CP-Anlage oberhalb Neuenwald ein. Meinhard Remberg konnte zunächst die erfreuliche Mitteilung machen, dass der erforderliche Bebauungsplan in der Sitzung des Bauausschusses am Donnerstag, 18. Mai, auf Vorschlag der Verwaltung gekippt werden solle.
Auf dem Weg dorthin habe der WBV-Vorstand zahlreiche Gespräche mit der Verwaltung, der Politik und der Firma Remondis geführt und den Widerstand des ganzen Dorfes zum Ausdruck gebracht. Obwohl die Gefährdung letztendlich abgewendet werden konnte und eigentlich nur das Ergebnis zählen würde, gelte es, eine kritische Rückschau zu halten. Insbesondere die undurchsichtige Vorgehensweise von Remondis gegenüber den betroffenen Bürgern könne nur als Zumutung bezeichnet werden. Aber auch die politische Mehrheit habe nicht den Eindruck vermittelt, dass sie jederzeit Herr des Verfahrens gewesen sei.
Warum erst die Meinung der Bezirksregierung „Der vorhandene Flächennutzungsplan lässt den beabsichtigten Bebauungsplan nicht zu“ das Blatt gewendet habe, sei nicht nachvollziehbar. Es könne von den Bürgern verlangt werden, dass Verwaltung und Politik einen Bebauungsplan erst dann auf den Weg bringen würden, wenn die Voraussetzungen dafür durch die Bestimmungen des Flächennutzungs-Planes gegeben seien.
Unverständlich, so Meinhard Remberg, sei auch die Aussage der Remondis-Geschäftsführung, dass das Verfahren weiterlaufen würde, trotz der eindeutigen Formulierung im Beschlussvorschlag der Verwaltung. Seine Ausführungen und sein Appell, weiterhin wachsam zu sein fanden die Zustimmung aller Versammlungsteilnehmer. Stadtverordneter Lothar Epe ergänzte die Ausführungen und schilderte den Ablauf aus seiner Sicht. Entscheidend sei, dass Arnsberg die Änderung des Flächennutzungsplanes verlange und die Stadt diesen nicht ändern wolle.
Beisitzer Albert Schneider berichtete dann über den Arbeitseinsatz einiger Verbandsmitglieder im Quellgebiet. Die Umzäunung ist in 2016 repariert und erweitert worden. Die Arbeiten sollen nach der Heuernte fortgesetzt werden. Eine von der Berufsgenossenschaft vorgeschriebene Gefährdungsanalyse wurde federführend von Beisitzer Roland Menne durchgeführt. Von 20 definierten Maßnahmen sind 7 bereits erledigt; 13 Punkte müssen in 2017 noch abgearbeitet werden.
Zum Abschluss der Versammlung konnte Geschäftsführer Horst Schneider die erfreuliche Mitteilung machen, dass die wasserrechtliche Genehmigung für weitere 20 Jahre erteilt worden sei. Diese bezieht sich weiterhin auf ein Volumen von 70.000 m³ pro Jahr, von dem momentan lediglich gut 70 Prozent ausgeschöpft werden.