Kommers zum runden Geburtstag: Rüblinghausen feiert 600-jähriges Jubiläum

Rüblinghausen. Auf 600 Jahre Ortsgeschichte kann das Dorf Rüblinghausen mittlerweile zurückblicken. Dieses besondere Jubiläum ist am Samstagabend, 21. Mai, im Rahmen eines Kommersabends im heimischen Schützenhaus gebührend gefeiert worden.

Zum runden Geburtstag begrüßte Ortsvorsteher Walter Rademacher rund 200 Gäste im Schützenheim, darunter einige Politiker aus dem Kreis, Landtag und Bundestag, Vertreter örtlicher Vereine und der Kirche sowie weitere Freunde und Partner des Dorfes Rüblinghausen.

Landrat Theo Melcher gratulierte dem Dorf Rüblinghausen zum Ehrentag und hob hervor, dass der Ort - von Außenstehenden oft als ein Teil der direkt angrenzenden Kreisstadt Olpe bezeichnet - ein eigenständiges Dorf mit einem vielfältigen und eigenständigen Dorfleben sei.

Vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine, sei das Jubiläumsfest ein Zeichen des gelebten Miteinanders und des Friedens. Den musikalischen Rahmen des Abends gestaltete ein Bläserquartett des Musikvereins Neuenkleusheim.

Neben Glückwünschen nutzte Bürgermeister Peter Weber den besonderen Anlass zudem, um sich bei den Rüblinghausern für den erheblichen Beitrag zur positiven Entwicklung der ganzen Region zu bedanken.

Denn neben all den Vorteilen, die das benachbarte Industriegebiet, die Bundesautobahn A45 und die dazugehörige Talbrücke für die Stadt Olpe erzielen, könne auch all der Unmut und die Belastungen, die damit für das Dorf Rüblinghausen einhergehen, nicht verschwiegen werden.

„Dass trotz dieser Belastungen der Zusammenhalt im Dorf, die Dorfgemeinschaft nicht gelitten hat, sondern letztlich immer wieder gestärkt aus den Veränderungen hervorgegangen ist, das ist ein Verdienst der Menschen, die hier leben und die dieses Dorf ausmachen“, betonte Weber.

Anschließend nahm Ortsheimatpfleger Peter Maiworm die Gäste mit auf eine Zeitreise durch sechs ereignisreiche Jahrhunderte. Von der ersten urkundlichen Erwähnung des Dorfes im Jahr 1422 – dem Jahr, in dem Gobbel van Rübbelkusen der Olper Kirche sein Gut und Erbe zu Sassenbicke (Saßmicke) schenkte – hat sich Rüblinghausen in einer Berg und Talfahrt historischer Ereignisse stetig weiterentwickelt.

So markiert beispielsweise das Jahr 1830 einen wichtigen Meilenstein: Damals wurde das noch sehr überschauliche Dorf mit dem Bau des Hochofenbetriebes „Henriettenhütte“ durch Friedrich Harkort zu einem bedeutenden Industriestandort. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts übernahm die Firma Gebrüder Kemper schließlich den Betrieb.

Auch zahlreiche Rüblinghauser Vereine, wie beispielsweise der St. Matthäus Schützenverein, der Gesangverein „Concordia“ oder der Sport- und Turnverein, wurden seither gegründet und bilden noch heute wesentliche Bestandteile eines aktiven Vereinslebens. Nicht zuletzt veränderten die Gründung der Düringerschule sowie die Einweihung der Heilig-Geist-Kirche das Dorfleben nachhaltig.

Wo damals nur wenige Häuser und Höfe standen, haben heute knapp 1.000 Einwohner ihr Zuhause – Rüblinghausen ist damit das drittgrößte Dorf im Olper Stadtgebiet und hat seit seinem Geburtsjahr eine beachtliche Entwicklung durchlaufen.