Kleine Fortschritte für Franzi: Spenden ermöglichen Therapie
Oberveischederin kämpft sich zurück ins Leben
- Olpe, 10.08.2023
- Verschiedenes
- Von Christine Schmidt

Oberveischede. Hoffnung in Oberveischede: Seit drei Wochen ist die 19-jährige Franzi, die nach einem Rückenmarksinfarkt 2022 gelähmt ist, in einer Reha-Klinik in Pforzheim. Und macht erste kleine Fortschritte.

Ein schwerer Schicksalsschlag veränderte 2022 das Leben von Franziska. Im Alter von 18 Jahren erlitt die Schülerin aus Oberveischede einen Rückenmarksinfarkt. Die Hilfe im Ort war enorm: Der Verein „Wir für uns“ in Oberveischede startete eine Spendenaktion für das Mädchen (LP berichtete).
Bis heute sind dort rund 150.000 Euro eingegangen, berichtet Jürgen Fischbach, der sich um die Aktion kümmert. Dass die Spendenbereitschaft so hoch sei, hätte niemand für möglich gehalten.
Die Spenden finanzieren Franzi aktuell eine dreimonatige Therapie in Pforzheim. Eine Woche kostet 5.000 Euro. Das eingegangene Geld gebe der Familie Sicherheit und vielleicht auch ein bisschen Perspektive, so Fischbach.

Denn die Spendengelder machten es überhaupt erst möglich, so schnell einen Platz zu bekommen. „Normalerweise kann es mehrere Monate dauern“, weiß Fischbach. Und gerade bei einem solchen Fall wie bei Franzi wisse man, dass Zeit Gold wert sei.

Die Prüfung öffentlicher Träger stünde zwar noch aus, aber wann und wie viele Kosten diese übernehmen, sei noch ungewiss.


Franzis Großvater teilte die positiven Neuigkeiten mit: Die junge Frau mache Fortschritte. Wenn Franzi im Bett liegt, könne sie die Beine etwas bewegen. Das sei eine gute, wenn auch vorsichtige Perspektive.

Sechs Stunden pro Tag läuft die Behandlung, in der es um die intensive Stimulation der Beine geht. Teilweise bekommt Franzi Unterstützung von drei Pflegern. Abends sei sie fix und fertig, habe die Mutter erzählt, aber im positiven Sinne. Auf der Internetseite der Spendenaktion heißt es bei den Neuigkeiten: „Es wird alles im Stehen oder Sitzen trainiert. Zweimal pro Tag trainiert Franzi mit einem Lokomaten (eine robotergestützte Gangorthese).“
Währenddessen hört die Unterstützung in Oberveischede nicht auf: Eine große Auktion eines Shetland-Ponys brachte jetzt eine Summe von knapp 60.000 Euro. Mit dem Geld alleine könnten weitere drei Monate Therapie gesichert werden, freute sich Fischbach.
„Damit hätten wir im Traum nicht gerechnet“, so der Oberveischeder. Manuela und Wolfgang Schneider, ebenfalls aus Oberveischede, hatte schon zu Beginn der großen Spendenaktion zugesagt, etwas tun zu wollen.
Ein Pony sollte zur Verfügung gestellt und dann ersteigert werden. Aus den kalkulierten 3.000 bis 4.000 Euro wurden am Ende 45.000 Euro durch die Auktion, anschließend aufgerundet auf 60.000 Euro. Jürgen Fischbach: „Das, was Familie Schneider da geleistet hat, ist aller Ehren wert.“

„Es fügt sich gerade alles“, freut sich Jürgen Fischbach. Ein Treppenlift und zuletzt ein Bulli sowie eine Deckenbefestigung konnten angeschafft werden, um Franzi ein barrierefreies Zuhause einzurichten.
Jetzt stehen aber erst mal einige Wochen in der Reha-Klinik an, die der jungen Frau hoffentlich weitere kleine Erfolge ermöglichen.

