Kinderhospizverein bietet trauernden Eltern Begleitung über den Tod hinaus

Selbsthilfeklausur in Olpe


Die Eltern bereits gestorbener Kinder trugen ihre Gedanken auf bunten Quadraten zusammen (v.l.): Claudia H., Detlev H., Udo W. und Susanne L.. von DKHV e.V.
Die Eltern bereits gestorbener Kinder trugen ihre Gedanken auf bunten Quadraten zusammen (v.l.): Claudia H., Detlev H., Udo W. und Susanne L.. © DKHV e.V.

Olpe. „Begleitung im Leben, im Sterben und über den Tod hinaus“: Dies ist ein Versprechen, dass der Deutsche Kinderhospizverein (DKHV) den Familien, deren Kinder lebensverkürzend erkrankt oder bereits verstorben sind, gibt. Die Familien und ihre Bedürfnisse stehen im Mittelpunkt der Arbeit des DKHV, wie kürzlich bei der fünften Selbsthilfeklausur der Eltern im Haus der Kinderhospizarbeit in Olpe.


In der eineinhalbtägigen Veranstaltung tauschten sich Eltern, deren Kind lebensverkürzend erkrankt oder verstorben ist, über ihre Lebenssituation aus. „Wie oft habe ich mir gewünscht, dass es bei uns im Haus leiser ist, dass Ruhe herrscht. Jetzt, nach dem Tod meines Sohnes, wird mir erst bewusst, wie unbeschreiblich laut Stille sein kann“, sagte die Mutter eines verstorbenen Jungen.

Worte, die nah gehen. Worte, die nur andere Eltern verstorbener Kinder wirklich nachvollziehen können. „Die Begleitung von Familien nach dem Tod des Kindes durch die Kinder- und Jugendhospizarbeit“ war eines der Themen, über das die Eltern gemeinsam mit Hubertus Sieler, Ansprechpartner für Familien im DKHV, sprachen.

Hubertus Sieler aus Elben ist im Deutschen Kinderhospizverein Ansprechpartner für Familien von DKHV e.V.
Hubertus Sieler aus Elben ist im Deutschen Kinderhospizverein Ansprechpartner für Familien © DKHV e.V.

„Nach dem Tod des Kindes bricht sämtliche Unterstützung für die Familien weg: Der Kinder-Pflegedienst kommt nicht mehr, Aufenthalte in stationären Einrichtungen sind nicht mehr möglich, die gesetzliche Förderung der Krankenkassen für die ambulante Hospizbegleitung des Kindes entfällt, der komplette Alltag verändert sich massiv – aber gerade jetzt hat der weitere Kontakt zu den Familien einen besonderen Wert und geht über eine Trauerbegleitung hinaus“, erläutert Hubertus Sieler.

„Tag der Familie“ am 15. Mai

Daher haben die Familien weiterhin einen festen Platz im Deutschen Kinderhospizverein. Daran erinnert der Verein anlässlich des von der UN vor 30 Jahren erstmals proklamierten „Tages der Familie“ am 15. Mai, „Wir wollen unseren riesigen Erfahrungsschatz weitergeben und die Kinder- und Jugendhospizarbeit mitgestalten. Die Selbsthilfeklausur tut uns gut“, sagt Udo W., Vater von zwei gestorbenen Kindern.

Ergebnisse, Gedanken und Erfahrungen wurden auf kleinen farbigen Quadraten notiert, die zum Abschluss zu einem großen bunten Quadrat zusammengeführt wurden. „Auch wenn unser Sohn Lars vor nun schon 26 Jahren gestorben ist, so bin ich immer noch froh, als Mitglied im DKHV Gemeinschaft zu finden“, unterstreicht Iris K..

Die Begleitung von Familien über den Tod ihres Kindes mit lebensverkürzender Erkrankung hinaus finanziert der Deutsche Kinderhospizverein zu 100 Prozent aus Spenden.

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