Kinder- und Jugendhospiz Balthasar hilft trotz räumlicher Distanz

Corona-Hürden


Die Kontaktbeschränkungen und die Sicherheitsvorkehrungen treffen das Kinder- und Jugendhospiz Balthasar in Olpe hart. von privat
Die Kontaktbeschränkungen und die Sicherheitsvorkehrungen treffen das Kinder- und Jugendhospiz Balthasar in Olpe hart. © privat

Olpe. Die Entwicklungen durch „Corona“ und die aktuellen Kontaktbeschränkungen haben auch für die Arbeit von Deutschlands erstem Kinder- und Jugendhospiz weitreichende Auswirkungen. Wegen der Infektionsgefahr für die schwerstkranken Gäste und deren Begleitpersonen, aber auch für die Mitarbeiter wurden Teilbereiche des Kinder- und Jugendhospizes für die geplanten „Entlastungsaufenthalte“ der Familien zunächst geschlossen.


Aber trotz der Kontaktbeschränkungen ist „Balthasar“ weiterhin entlastend für die betroffenen Familien da. Die Pflegekräfte, die sich sonst um die Versorgung der erkrankten Kinder und Jugendlichen kümmern, telefonieren regelmäßig mit den Familien. Dabei geht es um Themen wie Ängste in Zeiten der Corona-Pandemie, alltägliche Strukturen, fehlende Unterstützung und wie es den erkrankten Kindern, aber auch den Geschwisterkindern mit der momentanen Situation geht.

Durchweg positiv seien die Anrufe aufgenommen worden, denn die Familien berichten einheitlich, dass vor allem die sozialen Kontakte fehlen. Durch die Vorerkrankungen gehören die Kinder und Jugendlichen zur Risikogruppe und die Angst vor einer möglichen Ansteckung ist groß. Deswegen fühlen sich die Familien allein gelassen und haben keine sonstige Unterstützung mehr. Umso größer ist die Freude über den Austausch mit den Mitarbeitern des „Balthasar“.
Entlastende Aufenthalte von enormer Bedeutung
Die Anrufe der Hospizmitarbeiter stellen eine Möglichkeit dar, über alltägliche Sorgen und Nöte zu sprechen. Denn bei vielen Familien fallen zusätzlich die geplanten Schichten des Pflegedienstes weg - wodurch die Familien noch einmal mehr in der Pflege des erkrankten Kindes gefordert sind. Die Mutter des kleinen Lukas stellt fest: „Erst jetzt wird einem so richtig bewusst, was die entlastenden Aufenthalte im „Balthasar“ für uns bedeuten. Unsere Kraftreserven sind aufgebraucht.“

Die Aufenthalte im Kinder- und Jugendhospiz Balthasar bedeuten für die Familien einen „Ausgleich von zu Hause“, die Gespräche mit Mitarbeitern und anderen Eltern sind „angenehm und entlastend“ und das Haus ein „zweites Zuhause“. Die Isolation mit einem schwerkranken Kind wird noch einmal besonders deutlich.
Mitarbeiter helfen trotz Distanz
Für Hospizleiter Rüdiger Barth steht fest: „Durch unsere Anrufe bei den Familien ist uns wieder klar geworden, dass wir trotz der Distanz nah bei einander sein können und müssen. Was Familien mit einem unheilbar erkrankten Kind in einer solchen Situation durchmachen, geht noch einmal über die gewohnte Belastung hinaus. Wir werden auch weiterhin ein wichtiger Ansprechpartner für unsere Gäste sein. Für jeden so lange, wie er uns braucht.“

Das Kinder- und Jugendhospiz Balthasar ist auch weiterhin für dringend notwendige Aufenthalte, zum Beispiel in der Final- und Sterbephase, rund um die Uhr für die Familien da.
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