Kinder stellen handwerkliches Geschick am Waldweg Grenzenlos unter Beweis

Vierte Grünholz-Werkstatt in Olpe


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Die Grünholz-Werkstatt findet bereits zum vierten Mal in Olpe statt. von Nils Dinkel
Die Grünholz-Werkstatt findet bereits zum vierten Mal in Olpe statt. © Nils Dinkel

Olpe. Bereits zum vierten Mal findet aktuell die Grünholz-Werkstatt auf dem Waldweg Grenzenlos oberhalb der Manfred-Schöne-Straße in Olpe statt. Etwa 100 Kinder aus belasteten Familien, Kindergarten- und Schulkinder sowie aus dem Olper Josefshaus haben die Möglichkeit, sich im Umgang mit dem Rohstoff Holz zu befassen – und Hammer, Schwerter oder Wanderstöcke zu fertigen.


In einem Zelt sind die Teilnehmer vor Wind und Wetter geschützt. Michael Heuberger, der mit seiner Grünholz-Werkstatt durch ganz Deutschland reist, führt die Kinder an die Verarbeitung von Grünholz – also frischem Holz – aus den hiesigen Wäldern heran. Anfangs erklärt der Fachmann die verschiedenen Arbeitstechniken.

„Dann müssen sie sich entscheiden, ob Hammer, Schwert oder Wanderstock. Zunächst sind die Kinder eher vorsichtig zurückhaltend. Und wenn sich einer entschieden hat, finden die Ideen meist viele Nachahmer“, so Michael Heuberger, der wegen der Pandemie in diesem Jahr erst den zweiten Kurs überhaupt anbietet.

„Dann sollten sie es aber auch durchziehen oder zu dem Entschluss kommen, dass sie sich vielleicht überschätzt haben“, erzählt der Leiter der Grünholz-Werkstatt. Denn das Werken mit Holz verlange viel Geduld und Ausdauer ab.

Drei Arbeitstechniken

In der mitten im idyllischen Wald gelegenen Grünholz-Werkstatt wenden Michael Heuberger und die Kinder drei Arbeitstechniken an: Sägen, Spalten und Schneiden bzw. Schnitzen. Und das Prinzip hierbei sei ganz einfach:

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Die Grünholz-Werkstatt findet bereits zum vierten Mal in Olpe statt.

„Wer nicht sägen kann, kann auch nicht schnitzen. Am Sägebock können schlimme Unfälle passieren“, erzählt Michael Heuberger. Beim Spalten arbeite man schneller als beim Sägen. Beim Schnitzen oder Ziehen, wo das Werkstück eingespannt werde, könne sehr effektiv gearbeitet werden.

„Mit diesen drei Techniken können die Kinder eigentlich alles selbst machen“, betont der Leiter. Er will den Kindern das Gefühl vermitteln, dass man sich die ganze Welt bauen kann. Vom Löffel bis hin zum Stuhl sei vieles möglich. Einige Kinder seien zum wiederholten Male dabei und wagten sich nun schon an komplexere Dinge heran.

Steigung des Selbstwertgefühls

Anne Schwenk-Metzger vom Katholischen Jugend- und Familiendienst Kompass erzählt, dass noch bis Samstag, 29. Mai, insgesamt neun Gruppen in täglich zwei Blöcken an der Grünholz-Werkstatt teilnehmen.

Viele der Teilnehmer hätten etwa ein niedriges Selbstwertgefühl, dass durch das Angebot gestärkt werden soll. „Für die Kinder ist es schön zu sehen, was sie selbst herstellen können. Mit ihren eigenen Händen“, betont Anne Schwenk-Metzger. Am Ende stellen die Kinder ihr fertiges Werkstück in der Gruppe vor.

Schulpflichtige Kinder vom Unterricht befreit

Das Angebot finde zum zweiten Mal in Folge unter Corona-Bedingungen statt.

„In jeder Gruppe ist nach den aktuellen Regeln Platz für bis zu 20 Kinder. Die Mitarbeiter werden regelmäßig getestet und wir tragen alle eine Maske“, so Anne Schwenk-Metzger. Schulpflichtige Kinder seien vom Unterricht befreit worden.

Der Waldweg Grenzenlos

Der barrierefreie Waldweg ist etwa vier Kilometer lang und beinhaltet einen 2,2 Kilometer langen Rundweg. Es gibt hier insgesamt 35 Stationen mit Möglichkeiten die Natur zu entdecken und sich auszuruhen. Außerdem gibt es fünf Rettungspunkte. Der Weg kann auch mit Rollator oder Rollstuhl passiert werden. In unmittelbarer Nähe des Startpunktes befindet sich ein Parkplatz. Die Grünholz-Werkstatt findet an einer Hütte auf dem Waldweg statt.

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