Kartellamt macht Weg frei: Kath. Hospitalgesellschaft kommt zum GFO-Verbund

Vertrag ist unterzeichnet


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Freuen sich auf die Zusammenarbeit: die Geschäftsführer von Hospitalgesellschaft und GFO sowie die Mitglieder des Verwaltungsrates der KHS. von KHS
Freuen sich auf die Zusammenarbeit: die Geschäftsführer von Hospitalgesellschaft und GFO sowie die Mitglieder des Verwaltungsrates der KHS. © KHS

Olpe. Das Bundeskartellamt hat grünes Licht gegeben: Die Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe (GFO) darf die Mehrheitsanteile an der Katholische Hospitalgesellschaft Südwestfalen (KHS), ebenfalls mit Sitz in Olpe, übernehmen. Das haben die beiden Gesellschaften am Freitagnachmittag, 25. Juni, bekanntgegeben.


Mit dem Zusammenschluss reagieren die beiden Träger auch auf die Anforderungen der anstehenden Krankenhausplanung in Nordrhein-Westfalen. Diese Anforderungen sind in kleinen Strukturen oder gar als einzelnes Haus nicht mehr zu erfüllen. Zusammenschlüsse und größere Trägerschaften sind daher politisch gewollt, medizinisch-pflegerisch sinnvoll und ökonomisch erforderlich.

Rückwirkend zum 1. Januar

Der Gesellschaftervertrag ist am 17. Juni geschlossen worden und gilt rückwirkend ab dem 1. Januar 2021. Die GFO erhält damit im ersten Schritt 51 Prozent der Anteile an der Katholischen Hospitalgesellschaft Südwestfalen. Im Laufe der kommenden Jahre ist die Übertragung weiterer Gesellschaftsanteile an die GFO geplant.

Zur Katholischen Hospitalgesellschaft gehören das St. Martinus-Hospital in Olpe mit knapp 400 Betten und das St. Josefs-Hospital in Lennestadt mit rund 200 Betten. Außerdem sind drei Medizinische Versorgungszentren (Olpe, Wenden und Lennestadt) sowie sechs Pflegeeinrichtungen und die Fortbildungsakademie für Gesundheitshilfe in Olpe und Umgebung Teil der Gesellschaft.

KHS bleibt zunächst eigenständig

Zum GFO-Verbund zählen insgesamt mehr als 60 Einrichtungen, unter anderem 14 Krankenhausstandorte, zehn Medizinische Versorgungseinrichtungen und drei Hospize sowie Alten-, Jugendhilfe- und Bildungseinrichtungen. Die GFO ist in der Region Olpe bislang zwar schon mit zahlreichen Einrichtungen aus der Kinder-, Jugend und Altenhilfe vertreten, ein Krankenhaus gehörte an ihrem Stammsitz bislang aber noch nicht zum franziskanischen Verbund.

Aus Sicht von Dr. Gereon Blum, Geschäftsführer der Katholischen Hospitalgesellschaft Südwestfalen, hat die KHS mit dem GFO-Verbund einen passenden Partner gefunden: „Die Hospitalgesellschaft ist ein gut aufgestelltes Unternehmen. Angesichts der Herausforderungen im Gesundheitswesen – nicht nur seit Corona – ist es aber gut und notwendig, die Zukunft gemeinsam mit einem starken Partner zu gestalten.“ Die Katholische Hospitalgesellschaft Südwestfalen, betont Dr. Blum, bleibe zunächst als eigenständige Gesellschaft erhalten.

„Inhaltlich und geografisch sinnvoll“

Für die GFO sagt der Sprecher der Geschäftsführung, Markus Feldmann: „Die Integration der Hospitalgesellschaft in den GFO-Verbund ist für uns sowohl inhaltlich als auch geografisch sinnvoll.“ Zudem seien beide Gruppen christlich geprägt und folgen einer ähnlichen Werteorientierung. Zwischen beiden Verbünden gibt es zahlreiche historische Verbindungen.

KHS-Geschäftsführer Dr. Gereon Blum war Anfang des Jahres ursprünglich als Interimsmanager zur Katholischen Hospitalgesellschaft gekommen. Der Verwaltungsrat der Hospitalgesellschaft hat ihn aber gebeten, die sukzessive Integration der Hospitalgesellschaft in den GFO-Verbund bis zum 31. Dezember 2023 zu begleiten und mitzugestalten. Der Klinikmanager hat das Angebot gerne angenommen. „Wir begrüßen das sehr und freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Dr. Blum und seinem Team“, betont der Sprecher der GFO-Geschäftsführung, Markus Feldmann.

Hintergrund

Historisch gesehen kehrt die KHS nach mehr als 150 Jahren zu ihren Wurzeln zurück. War es doch die Ordensgründerin Maria Theresia Bonzel, die das Grundstück des St. Martinus-Hospitals Olpe der Kirchengemeinde im 19. Jahrhundert gestiftet hatte, damit diese darauf ein Krankenhaus errichten konnte.

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