Junges Theater Siegen begeistert auf der Franziskus-Bühne

„Nichts - was im Leben wichtig ist“


Das Junge Theater Siegen ermöglichte Franziskus-Schülern mitreißende Momente. von privat
Das Junge Theater Siegen ermöglichte Franziskus-Schülern mitreißende Momente. © privat

Olpe. Es herrscht Dunkelheit in der Aula der St.-Franziskus-Schule. Das Licht der Scheinwerfer durchbricht das Schwarz, mitten auf der Bühne ein Fragen aufwerfender Berg voller Papierschnipsel. Bereits beim Betreten des Theaters tauchten die Schüler der Klassen 9 des Gymnasiums und 10 des Realschulzweiges in die fesselnde Atmosphäre des Theaterstücks „Nichts - was im Leben wichtig ist“, präsentiert vom Jungen Theater Siegen, ein.


Die Inszenierung beginnt. Pierre Anthon, ein Jugendlicher aus der dänischen Kleinstadt Taering, erscheint und verkündet seine Erkenntnis: „Nichts bedeutet irgendetwas, deshalb lohnt es sich nicht, irgendetwas zu tun“. Mitten im Unterricht verlässt er die Klasse, zieht sich auf einen Pflaumenbaum zurück und konfrontiert seine Mitschüler mit der völligen Sinnlosigkeit der menschlichen Existenz.

Begeisterung für Theater wecken

Das nach dem Bestsellerroman von Janne Teller arrangierte Stück zog die Schüler in seinen Bann. „Gerade in Zeiten von Youtube, Netflix und Co. ist es uns wichtig, junge Leute wieder vermehrt für Theater und Kleinkunst zu begeistern“, betonte Christiane Reißner-Reichling, Vorsitzende des Fördervereins, der die Kosten für die Eintrittskarten aller Schüler übernommen hatte. Die Schule sei ein guter Ort, um den Kindern und Jugendlichen Türen zu kulturellen Bereichen zu öffnen, die ihnen sonst eher verschlossen blieben.

Viele Emotionen sorgten für ein besonderes Theater-Erlebnis auf der schuleigenen Theaterbühne. von privat
Viele Emotionen sorgten für ein besonderes Theater-Erlebnis auf der schuleigenen Theaterbühne. © privat

Die Parabel über das Erwachsenwerden, Erziehung und letztlich nicht weniger als den Sinn des Lebens erfüllte genau das. Sie hinterließ Fragen in den Köpfen der jungen Zuschauer und regte zum Nach- und Umdenken an, wie auch Schülerin Marina Schücke berichtete: „Die Schauspieler haben sehr gut gespielt und die Message war toll. Man fragt sich, was hat für mich eine Bedeutung und sollte man manchen Sachen überhaupt eine Bedeutung zuschreiben oder eher nicht?“

Vor- und Nachbereitung

Dass die Schüler mit dem anspruchsvollen Thema nicht allein gelassen werden, ist Regisseur Lars Dettmer vom Jungen Theater Siegen besonders wichtig. So wurde im Vorfeld ein Materialheft zur Verfügung gestellt, das im Religionsunterricht thematisiert worden ist und auch Inhalte zur Nachbereitung bietet. Fragen, die den Neunt- und Zehntklässlern unmittelbar nach der Aufführung auf der Seele brannten, wurden darüber hinaus direkt von den Schauspielern beantwortet.

Begeistert von der Kooperation mit dem Jungen Theater Siegen und der Möglichkeit, den Zauber des Theaters erneut in den heimischen Schulmauern zum Leben erwecken und für die Schüler greifbar machen zu können, ist ein nächster Besuch bereits in Planung.

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