Jugendherberge Biggesee für 560.000 Euro auf Vordermann gebracht

Sanitärbereiche und Türen neu


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Die Jugendherberge Biggesee in Stade mit Herbergsleiter Peter Schär (Bild) öffnet nach mehrmonatigen Renovierungsarbeiten am Freitag, 3. März, wieder für Gäste aus nah und fern. von Lorena Klein
Die Jugendherberge Biggesee in Stade mit Herbergsleiter Peter Schär (Bild) öffnet nach mehrmonatigen Renovierungsarbeiten am Freitag, 3. März, wieder für Gäste aus nah und fern. © Lorena Klein

Stade. Bei Fahrten und Ausflügen haben die Menschen wieder Nachholbedarf - das hat auch die DJH-Jugendherberge Biggesee im vergangenen Jahr gemerkt, in dem es sogar mehr Übernachtungen gab als vor der Pandemie. Während der Nebensaison in den kälteren Monaten hatte die Herberge in Stade ihre Türen aufgrund von Renovierungsarbeiten geschlossen. Zur offiziellen Wiedereröffnung am Freitag, 3. März, empfängt das Haus seine Gäste mit neuen Sanitärbereichen, modernen Zimmertüren und einem frischen Anstrich.


Seit Mitte November gingen vor allem Handwerker statt der üblichen Gäste in der Jugendherberge Biggesee ein und aus. Der Fokus der Renovierungsarbeiten habe dabei vor allem auf der Modernisierung der Sanitärbereiche gelegen, erklärt Peter Schär, seit 17 Jahren Herbergsleiter in Stade, bei einem Pressegespräch am Dienstag, 28. Februar.

Alle Bewohner der 49 Zimmer können jetzt einen eigenen Sanitärbereich nutzen - entweder auf den Zimmern selbst oder durch eine klare Zuordnung der Kabinen in den Gemeinschaftssanitärbereichen. „Eine Erfahrung aus der Corona-Zeit war, dass eigene Sanitärbereiche zwingend notwendig sind“, betont Peter Schär. Die Jugendherberge möchte sich dem Wunschdenken der Gäste nach einem Privatbereich anpassen.

Im Zimmer oder mit Schlüssel

Insgesamt 37 Zimmer sind nun mit eigener Dusche und WC ausgestattet, vor den Umbauarbeiten waren es 23 Zimmer. Für die Gäste auf den anderen zwölf Zimmern gibt es jeweils Schlüssel für zugeteilte Zellen im Gemeinschaftsbereich - abgetrennt und diskret. Im Zuge dessen seien auch Waschräume weggefallen und zu Sanitärbereichen für Menschen mit Behinderung umgebaut worden, so Peter Schär. Für Schulklassen und Sportvereine bestehe zudem nach wie vor die Möglichkeit, Gemeinschaftssanitärbereiche zu nutzen.

Insgesamt belaufen sich die Kosten für die Renovierung auf 560.000 Euro. Diese wurden teils durch Fördermittel des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe und teils von der Jugendherberge selbst gestemmt.

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Im Rahmen der Renovierungsarbeiten wurden separate Sanitärbereiche für alle Gäste geschaffen und neue Türen eingesetzt.

Neben der umfassenden Arbeiten rund um die sanitären Anlagen wurden auch noch weitere Verschönerungsmaßnahmen vorgenommen. So wurden die alten Zimmertüren gegen neue und geräuschabsorbierende Modelle ausgetauscht und den Wänden im Flur ein neuer Anstrich in rot-weiß verpasst.

Ein paar letzte Farb- und Staubreste finde man noch hier und da, lächelt Peter Schär und kann es kaum glauben, wie viel sich in den letzten Monaten in der Jugendherberge getan hat. Ein enormer Aufwand in einem engen Zeitfenster, der durch größtenteils lokale und regionale Handwerker geleistet wurde - und das voll und ganz im Zeitplan. Dies sei letztlich der guten Abstimmung untereinander zu verdanken, lobt Peter Schär.

Erste Gäste aus Bonn

Schon vor dem offiziellen Wiedereröffnungstermin durfte eine Stammgruppe die frisch renovierte Jugendherberge besuchen. Ein Schulorchester eines Bonner Gymnasiums hatte das Haus exklusiv mit 130 Personen gebucht, erzählt der Herbergsleiter. Das Orchester sei schon mehrmals als erste Gruppe nach einer Renovierung zu Gast für einen „Testlauf“ gewesen. In den Tagen vor der Eröffnung seien dann noch einige neue Küchengeräte hinzugekommen.

Die Jugendherberge Biggesee steht in den Startlöchern für die Wiedereröffnung und die anstehende Hauptsaison, die meistens nach den Osterferien beginnt und mit den Herbstferien endet. Doch gerade nach der Pandemie habe sich diese Phase verschoben, erklärt Peter Schär. „Gerade Schulklassen haben Nachholbedarf und buchen früher.“ Bei Buchungen seitens Vereinen sei seit Corona deutliche Zurückhaltung zu spüren.

Die Jugendherberge Biggesee in Stade. von Lorena Klein
Die Jugendherberge Biggesee in Stade. © Lorena Klein

Die Saison 2022 hat mit etwa 28.500 Übernachtungen in nicht einmal zwölf Monaten selbst den vorherigen Spitzenwert im Jahr 2019 um mehr als 1.000 Übernachtungen getoppt. Trotz sich ankündigender Phasen der Vollbelegung kann sich das Team der Jugendherberge jedoch nicht von Existenzsorgen freisprechen.

Gerade in unsicheren Zeiten wie diesen beobachte man Hauptreisegruppen und deren Reiseverhalten, erklärt Schär. Auch die Preise seien in moderaten Maßen erhöht worden. „Es bleibt der Blick in die Glaskugel. Alles ist wechselhafter und weniger planbar als in der Vergangenheit“, weiß der Leiter der Jugendherberge Biggesee.

Auch in der nächsten Nebensaison ab Jahresende sind wieder Renovierungsarbeiten geplant, kündigt Schär an. Dann sind der Hallen-, Eingangs- und Rezeptionsbereich an der Reihe.

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