Jonas Fiedler aus Olpe entwickelt eigenes soziales Netzwerk

Alternative zu Facebook - ohne Weitergabe von Daten


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Jonas Fiedler brachte sich selbst die Programmiersprache bei und entwickelte so sein eigenes soziales Netzwerk „connect-friends.net“. von Christine Schmidt
Jonas Fiedler brachte sich selbst die Programmiersprache bei und entwickelte so sein eigenes soziales Netzwerk „connect-friends.net“. © Christine Schmidt

Olpe. Selbst seine Physiklehrerin konnte es nicht glauben: Jonas Fiedler hat kein WhatsApp. Und keinen Facebook-Account. Auch mit Twitter hat er nichts am Hut. Als Alternative hat der Schüler aus Olpe einfach sein eigenes soziales Netzwerk gebastelt: "connect-friends.net".


Facebook, Twitter und Co. „waren einfach noch nie mein Ding“, erzählt Jonas Fiedler. „Wenn ich sehe, was meine Freunde posten – das Internet vergisst nie.“ Viele seien einfach viel zu unvorsichtig, was ihre persönlichen Daten angeht und gäben diese einfach an Dritte weiter. Dann kam dem 17-jährigen Schüler irgendwann der Gedanke, eine Alternative zu kreieren.

„Ich wollte auch mit meinen Freunden kommunizieren, aber dabei nicht meine Daten an Unbekannte abgeben,“ erklärt der Jugendliche. Also warum nicht ein eigenes Netzwerk entwickeln? Der Film „The Social Network“, in dem es um die Entstehung von Facebook geht, war der Auslöser für „connect-friends.net“. Mit Büchern, Videos etc. brachte sich der Olper daraufhin die unterschiedlichen Programmiersprachen selbst bei.
Netzwerk seit einem Jahr online
Nach einem halben Jahr ging die erste Version der Seite bereits an den Start. Am 17. März 2016, seinem 16. Geburtstag, versuchte Jonas sein Glück mit der sozialen Plattform. Die Grundfunktionen wie auf anderen Portalen sind ähnlich: Es können Bilder hochgeladen, Beiträge verfasst, Veranstaltungen erstellt, Freunde eingeladen oder es kann live gechattet werden.

Aber „connect-friends“ ist anders: Möchten User ihr Profil löschen, verschwindet alles auch tstächlich kurzfristig. Die Daten werden vom Server komplett gelöscht. Jonas ist diese Einstellung besonders wichtig. Denn: Er ist sicher, dass viele nicht wissen, wo ihre persönlichen Daten überhaupt landen.
 von Christine Schmidt
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Mittlerweile ist das Projekt für ihn zu einem Hobby geworden. Der Schüler freut sich über neue Ideen, die von Nutzern eingebracht werden, und besonders freut sich Jonas über jeden einzelnen neuen Benutzer. Zurzeit sind mehr als 100 Leute auf der Plattform angemeldet. Aber für den Schüler ist damit noch nicht Schluss: Für die Zukunft stehen neue Smileys auf dem Plan, eine Verbesserung der Fotoanwendung, ein Blog mit Newsletter-Einstellung und weitere neue Funktionen. 

Mit diesen Neuerungen erhofft sich Jonas noch mehr User in seinem Netzwerk. Momentan ist er dabei, seine Fußballmannschaft von seinem Projekt zu überzeugen. „Es ist gerade beim Fußball schon mal schwierig, alles mitzubekommen“, erzählt der 17-Jährige. Deshalb fände er es gut, wenn seine Mannschaft auch angemeldet wäre.
WhatsApp zählt zur Selbstverständlichkeit
Im Gegensatz zu anderen Jugendlichen hat Jonas aber nicht das Gefühl, ohne WhatsApp und Facebook etwas zu verpassen. Er war noch nie in sozialen Netzwerken angemeldet und bereut es auch nicht. Trotzdem gesteht er, ab und zu über Google Facebook-Seiten aufzurufen.

Den Leuten, denen der 17-Jährige erzählt, dass er keine sozialen Medien benutzt, glauben das zunächst nicht. So wie seine Physiklehrerin. Jonas fehlte eine Seite aus einem Buch und konnte deshalb keine Hausaufgaben machen. Die hätte er sich ja per WhatsApp von Mitschülern schicken lassen können, meinte seine Lehrerin. Als Jonas darauf antwortete, dass er diese App nicht habe, glaubte sie ihm kein Wort. „Ich finde es schlimm, dass es für selbstverständlich erklärt wird, WhatsApp und Facebook zu nutzen“, so Jonas abschließend.
Kontakt:

Bei Fragen, Anregeungen oder Ideen, kann Jonas Fiedler kontaktiert werden:

  • E-Mail: info@connect-friends.net
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